„Im Notfall geht es auch um Menschenleben“
© Katharina Schiffl
Roman Geiser, Juergen Gangoly, Skills | Team Farmer
MARKETING & MEDIA Redaktion 12.07.2024

„Im Notfall geht es auch um Menschenleben“

Krisenkommunikation wird zunehmend grenzüberschreitend benötigt, Skills und Team Farner reagieren mit internationaler Experten-Unit auf den Trend.

Gut ein Jahr ist vergangen, seit die Wiener Full-Service-Kommunikationsagentur The Skills Group Teil der europäischen Agenturengruppe Team Farner wurde. „Ein Jahr, in dem sich viel getan hat“, sagt Jürgen Gangoly, Skills-Managing Director und Partner Team Farner. „Für uns war das eine sehr, sehr spannende Reise, wir haben unsere Team Farner-Familie kennengelernt und damit täglich neue Talente und Top-Experten getroffen.“ Insgesamt 50 Partner aus 18 Agenturen in der Schweiz, Deutschland, Österreich, den Niederlanden und England sind an Team Farner beteiligt. „Das ist auch der große Unterschied zwischen Team Farner und den anderen großen Agentur-Netzwerken“, betont Roman Geiser, Executive Chairman von Team Farner International. „Team Farner ist unternehmerisch getrieben, und alle Partner haben in die Gruppe investiert. Damit ergibt sich ein ganz anderes Commitment, was wiederum den Kunden eine große Sicherheit und Verbindlichkeit bietet.“

Ein weiterer wichtiger Unterschied zu den üblichen Netzwerken: Team Farner will sich interdisziplinär über die nationalen Grenzen hinweg miteinander verbinden und damit in ganz Europa integrierte Kommunikation und Kommunikationslösungen entwickeln. „Team Farner vernetzt seine internationalen Experten der verschiedenen Kommunikationsdisziplinen und bietet damit Integrated Communications anhand der gesamten kommunikativen Wertschöpfungskette an. Das beginnt mit der Marke und der Markenpositionierung und geht dann tief in die Kanäle der digitalen Medien und Social Media bis hin zu Anwendungen in der Werbung“, so Geiser. „Wir wollen für alle kommunikativen Belange Lösungen anbieten und das europaweit.“

Experten aus dem Netzwerk
Grund genug für Team Farner, nun auch ein international agierendes Expertenteam für Krisenkommunikation ins Leben zu rufen. „Wir sehen, wie sich die Gesamtwirtschaftslage in Europa entwickelt. Krisenkommunikation und Change-Kommunikation wird nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern grenzüberschreitend gebraucht“, erklärt Jürgen Gangoly, der Teil dieser internationalen Practice-Group ist. „In jüngster Vergangenheit war es zunehmend notwendig, binnen kürzester Zeit schnelle Eingreif­truppen zu haben, die eingearbeitet sind, die sich bereits kennen, gemeinsame Qualitätsstandards haben und krisengeschult sind, und die wirklich auch sehr kurzfristig arbeitsbereit sind.“

Denn im Notfall geht es mitunter auch um Menschenleben, wo rasch und professionell gehandelt werden muss. „Wir sind im D-A-CH-Raum mittlerweile Marktführer und hier beginnen wir bereits die Disziplinen der Agenturen zu verknüpfen“, sagt Geiser. „Hier haben wir Experten für unterschiedlichste Bereiche wie zum Beispiel Healthcare und jetzt auch Krisenkommunikation, die sich bei Bedarf sofort austauschen können; sie sprechen dieselbe Sprache und sind sofort aktivierbar.“

Durch die dichte Vernetzung wird also Expertise für alle Partner zugänglich, die man sich als einzelner Player bisher noch organisieren musste. „Wir haben ein stehendes Heer und wir haben vor allem auch die technischen Rahmenbedingungen und können uns nach den Bedürfnissen unserer Kunden richten“, so Gangoly.

Ideale Voraussetzungen
Krisen werden also zunehmend internationaler, und Team Farner bietet mit seiner transnationalen Experten-Unit ideale Voraussetzungen im Umgang damit. „Wir leben in Europa in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum“, erklärt Jürgen Gangoly. „Wie uns die vergangenen beiden Jahre mit dem Ukrainekrieg oder der Gaskrise gezeigt haben, sind wir alle voneinander abhängig. Natürlich haben wir auch viele Kunden, die in mehreren Ländern Europas oder weltweit tätig sind und daher in unterschiedlichen Ländern und auch in unterschiedlichen Kulturen kommunizieren müssen.“ Hinzu kommen die Mediensysteme, die komplexer und vor allem durchlässiger geworden sind. „In Sachen Kommunikation gibt es heutzutage keine Grenzen mehr“, so Roman Geiser. „Zum anderen hat sich die Dichte an Themen für einen Kommunikationschef eines international oder global tätigen Unternehmens markant verändert.“ Hier spielen große geopolitische Themen ebenso eine Rolle wie Klimaschutz, Erderwärmung oder Migration.

„Es geht um Prävention“
Neben den „Sudden Crisis“, die aus plötzlichen Notfällen heraus entstehen, wachsen sogenannte schleichende Krisen aus eben diesen großen, globalen Themen heraus, wie Geiser erklärt: „Bei diesen schleichenden Krisen geht es dann vor allem um Krisenprävention – also darum, die Krisenszenarien vorab zu analysieren, die Krisenorganisation entsprechend aufzubauen, sodass sie jederzeit aktivierbar und auch über längere Zeit funktionsfähig ist, mit Teams, die sich gegenseitig ablösen können.“

Dafür sind regelmäßige Übungen notwendig, die mit den Kunden durchgeführt werden, um sich auf Krisen und Notfälle vorzubereiten. „Und das hilft den Unternehmen, Krisenresilienz aufzubauen, damit sie bei Bedarf wirklich in der Lage sind, sich rasch aufzustellen“, so Roman Geiser.

Zur Krisenorganisation zählt unter anderem auch, Ausweichlokale zu finden oder anzubieten, sollten die firmeneigenen Räumlichkeiten aufgrund eines Notfalls nicht nutzbar sein. „Wir haben zum Beispiel mit einigen Kunden die Vereinbarung, dass sie im Fall unsere Agenturinfrastruktur hier nutzen können“, erklärt Jürgen Gangoly. „Und gerade wenn das Unternehmen sind, die sich mit sensiblen Themen beschäftigen, weichen die natürlich lieber dorthin aus, wo sie den Menschen vertrauen.“

„Monitoring heute einfacher“
Eine wichtige Rolle in Sachen Krisenprävention spielt das Monitoring der Medien und Plattformen, das aufgrund technischer Möglichkeiten heute viel einfacher geworden ist, meint Jürgen Gangoly. „Wir sehen bei einer kontinuierlichen Beobachtung in der Präventionsarbeit schon Tage bis Wochen vorab, ob es kritische Themen gibt und ob diese Themen Wellen schlagen könnten – also lange bevor die dann in den Massenmedien oder für NGOs oder andere Watchdog-Organisationen sichtbar werden.“ Die Bereitschaft, in diese Präventionsarbeit zu investieren, ist in der Praxis allerdings limitiert, sofern es nicht vom Gesetzgeber für die Branche vorgeschrieben wird, wie etwa für die Pharma- oder Lebensmittel-Industrie. „Oft werden wir erst als Krisenfeuerwehr geholt, wenn schon der erste Journalist angerufen hat oder das Kamerateam vor der Tür steht. Aber es gibt auch vorbildliche Unternehmen und Branchen, die jährliche Krisentests und Übungen durchführen.“ Diese Übungen wurden bisher allerdings hauptsächlich auf lokaler und regionaler Ebene durchgeführt, so Jürgen Gangoly. „Mit der neuen Krisen-Unit können wir diese Tests und Übungen zum Beispiel zeitgleich an mehreren Standorten europaweit durchführen.“

ESG als Zukunftsthema
Ein Thema, mit dem sich Skills|Team Farner auch intensiv beschäftigen wird, sind die neuen ESG-Richtlinien (Environmental, Social and Governance Anm. Red.) der Europäischen Union, wo europaweite Kommunikation maßgebend ist. „In ganz Europa stehen die großen Unternehmen vor den gleichen Herausforderungen wie den neuen Berichtspflichten“, sagt Gangoly. „In diesem Bereich tut sich wahnsinnig viel – aufgrund der Medienaufsplittung gibt es ein größeres Transparenzbedürfnis, es gibt neue Pressuregroups, die wiederum Eigenmedien haben – da braucht es neben guter Vorbereitung auch mehr Personal, und wir können das alles bieten.“

Expansion geht weiter
Alle Zeiger stehen also auf Wachstum – sowohl bei Skills|Team Farner auf nationaler Ebene als auch bei Team Farner International, das einen klaren Expansionskurs verfolgt: Mit 18 Agenturmarken deckt Team Farner bereits sechs Märkte ab, Tendenz steigend.

„Mein Messfaktor ist immer die Kundenzufriedenheit und unsere Kunden wollen wir auch europäisch bedienen“, so Team Farner Chairman-Roman Geiser. Damit ist die Erschließung weiterer europäischer Märkte ein klares Ziel – darüber hinaus allerdings nicht, wie Geiser betont: „Wir sind eine Antithese zu den amerikanischen Netzwerk­agenturen: Wir decken die großen europäischen Kommunikationsmärkte ab, weil das unser Wirtschaftsraum ist. Hier haben wir die Expertise und wollen eine interdisziplinäre Allianz bilden. Das ist unsere Vision.“ (ess)

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