Mit dem Wechsel von Mario Frühauf zur RMS Austria übernimmt Philipp König nun die alleinige Geschäftsführung von Kronehit. Für ihn bedeutet die gebündelte Verantwortung schnellere Entscheidungen und klare Prioritäten. Rückenwind liefert der aktuelle Radiotest, der Kronehit erneut über die Millionengrenze in der Tagesreichweite bringt.
medianet: Mit Mitte September übernehmen Sie die alleinige Geschäftsführung. Bisher haben Sie diese gemeinsam mit Mario Frühauf verantwortet, der nun zur RMS wechselt. Was ändert sich für Sie persönlich dadurch?
Philipp König: Die Verantwortung ist jetzt klar gebündelt. Für mich bedeutet das schnellere Entscheidungen und klare Prioritäten. Inhaltlich ändert sich wenig – wir sind in allen Bereichen gut aufgestellt, und unsere operative Stärke liegt in einem erfahrenen Führungsteam sowie tollen Menschen.
medianet: Als erfreuliches Einstandsgeschenk beschert Ihnen der aktuelle Radiotest nach etlichen Jahren nun zum zweiten Mal in der Tagesreichweite knapp über eine Million Hörerinnen und Hörer unter der Woche. Dazu hätte ich gleich mehrere Fragen: Welche Bedeutung hat dieser Wert für einen Sender in Bezug auf die Wahrnehmung bei Kunden und Agenturen? Ist dies eine Art ‚magische Grenze‘, um stärker in den Mediaplänen berücksichtigt zu werden?
König: Die Million ist ein starkes Signal. Sie schafft Sichtbarkeit, Glaubwürdigkeit und öffnet Türen bei Kunden und Agenturen. Natürlich ist es eine Art psychologische Grenze – die wir nun nachhaltig überschreiten wollen.
medianet: Wie sehr wirkt sich dieses Ergebnis auch als Motivator nach innen, also auf Ihr Team, aus?
König: Sehr stark. Reichweiten sind für Radiomacherinnen und Radiomacher die wichtigste Währung. Dass wir die Million wieder erreicht haben, motiviert enorm und bestätigt die Arbeit unseres Teams.
medianet: Sie waren bisher ohnehin schon innerhalb der RMS der mit Abstand größte Einzelsender. Stärkt dieses Ergebnis nun Ihre Position innerhalb des Vermarktungsverbunds?
König: Ich glaube noch wichtiger ist die Stärke der gesamten RMS gegenüber Ö3. Hier haben wir Ö3 mittlerweile klar abgehängt. Unser Marktführerstatus muss innerhalb der RMS auch klar abgebildet und monetär umgesetzt werden – ohne dabei die Eigenvermarktung der Einzelsender zu schwächen.
medianet: Ein ‚Nachteil‘ wachsender Reichweiten ist, dass diese sich erst mit Verzögerung im TKP widerspiegeln. Ist das auch für einen großen Sender wie Kronehit ein kaum lösbares Problem?
König: Das ist ein generelles Thema im Markt. Reichweiten wachsen schneller als die
TKPs. Für uns heißt das: weiter Druck machen auf einfache, transparente Produkte und gleichzeitig unseren Kunden individuelle, schnelle Lösungen bieten.
medianet: Kronehit hat schon vor DAB+ stark auf Themen- und anlassbezogene Streams gesetzt. Wie zufrieden sind Sie mit dem Abschneiden Ihres DAB+-Angebots?
König: Sehr zufrieden. Unsere DAB+-Flotte hat ihre Zielgruppen klar erreicht und leistet schon jetzt positive Beiträge zum Ergebnis. Jetzt geht es um den Feinschliff und langfristigen Markenaufbau.
medianet: 2025 sind etliche neue DAB+-Sender gestartet, die zwar jeweils niedrige Hörerzahlen haben, aber insgesamt wichtige Prozentpunkte für die Gesamtreichweiten aller Privatsender bringen. Wie relevant sind diese im Wettbewerb mit Ö3?
König: Sie sind sehr relevant, weil sie die Vielfalt stärken und in Summe Marktanteile verschieben. Entscheidend ist, dass die Privaten gemeinsam wachsen – und mit der Flotte haben wir gezeigt, dass wir in Nischen erfolgreich punkten können.
medianet: Apropos Ö3: Seitens des Mitbewerbers heißt es bei der Vermarktung immer: Die RMS sind eine Ansammlung vieler Sender und Ö3 in der Einzelbetrachtung ist immer noch mit Abstand der größte Radiosender Österreichs. Was entgegnen sie diesem Argument?
König: Die RMS ist der gebündelte Verkauf privater Radiowerbung und die dort Werbenden kaufen mit einem Griff bundesweite Reichweite beim Marktführer in diesem Segment.
medianet: Nun, nach der Million und auch als alleiniger Geschäftsführer: Was sind Ihre nächsten Ziele?
König: Die DAB+-Flotte weiter ausbauen und unser digitales Audio-Ökosystem stärken. Gleichzeitig wollen wir wirtschaftlich wieder wachsen und unsere Marktführerschaft im privaten Bereich weiter festigen.
