Lage der Messebranche bessert sich heuer etwas
© Messe Düsseldorf/C.Tillmann
MARKETING & MEDIA Redaktion 05.02.2021

Lage der Messebranche bessert sich heuer etwas

Hoffnungen setzt man vor allem in den Neustart von Präsenzveranstaltungen im zweiten Halbjahr 2021.

••• Von Britta Biron

PARIS / BERLIN. Laut dem neuesten Report des Weltverbandes der Messeindustrie (UFI), für den 457 Unternehmen in 64 Ländern befragt wurden, brachte die Corona-Pandemie der Branche die schwersten Umsatzeinbrüche seit 70 Jahren. Mit 64 bzw. 68% war das Minus in Nordamerika und Europa am „kleinsten”, die Messewirtschaft in Zentral- und Südamerika setzte um 77% weniger um.

Für 2021 gehen die befragten Unternehmen von einer Umsatzverdoppelung aus, womit man immerhin zwischen 55 und 60% des Niveaus von 2019 erreichen könnte.

Präsenz bleibt Trumpf

Dass sich das Messegeschehen zunehmend ins Internet verlagert – selbst internationale Großveranstaltungen wie die CES in Los Angeles und die Hannover Messe finden heuer ausschließlich digital statt – sieht man nicht als Konzept, das klassische Messen ersetzen wird. Seit Sommer 2020 ist der Anteil jener Unternehmen, die auch künftig Präsenzveranstaltungen den Vorzug geben, von 57 auf 64% gestiegen.

Wie eine Umfrage des Verbandes der deutschen Messewirtschaft (AUMA) zeigt, können auch die Aussteller eher wenig mit den digitalen Formaten anfangen. Rund die Hälfte der 427 befragten Firmen aus den Branchen Maschinenbau, Elektrotechnik & Elektronik, Optik, Photonik und Medizintechnik hat bereits Erfahrung mit digitalen Messen gemacht – in wirtschaftlicher Hinsicht ist das Fazit ernüchternd. Im Schnitt konnten die Aussteller nur ein Viertel des Nutzens einer realen Messebeteiligung erreichen; bei fast einen Drittel (30%) waren es sogar nur zehn Prozent.
Dazu der AUMA-Geschäftsführer Jörn Holtmeier: „Sicherlich spielt hier auch die bisher relativ geringe Erfahrung mit digitalen Business-Events eine Rolle. Zweifellos haben sie gegenwärtig eine wichtige Funktion, um Kundenkontakte aufrechtzuerhalten und Informationen zu vermitteln.
Angesichts der sehr unterschiedlichen Einschätzung des Nutzens digitaler und realer Veranstaltungen ist aber kaum vorstellbar, dass rein digitale Varianten eine vollwertige Alternative zu physischen Messen werden können.”

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