WIEN. Podcasts mauserten sich in den letzten Jahren vom Nischenprodukt zum festen Bestandteil im Kommunikationsmix. Für Tatjana Lukáš, Geschäftsführerin von Happy House Media, die demnächst auch beim Otago Summit zum Thema Podcasts sprechen wird, sind Audioformate eine langfristige Content-Strategie. Wo Social Media von schneller Abfolge und kurzen Clips lebt, setzen Audioformate wie Podcasts, auf Tiefe und Nachhaltigkeit.
Besonders attraktiv macht Podcasts außerdem, dass 89% der Hörerschaft Podcast-Werbung als positiv bewertet. Ähnlich sehen das auch Kunden von Lukáš und schätzen die Zusammenarbeit mit ihr. So meint etwa Renate Fischler von der Landtagsdirektorin Tirol: „Wir schätzen an der Zusammenarbeit mit dem Team von Happy House Media besonders ihre Professionalität und ihr Gespür für Inhalte, gerade was die Vermittlung von Politik und politischen Zusammenhängen betrifft. Mit unserem Podcast ‚Adlerohren – Geschichten aus dem Tiroler Landtag‘ ist es gelungen, Themen des Tiroler Landtags auf neue, zeitgemäße Weise zu vermitteln. Politik wird damit nahbar und greifbar – genau das macht unsere Kooperation mit Happy House Media für uns so wertvoll“. Ins gleiche Horn stößt auch Siegfried Fritz, der beim KDZ - Zentrum für Verwaltungsforschung für Öffentlichkeitsarbeit und PR zuständig ist: „Menschen, die in der öffentlichen Verwaltung tätig sind, sind heute sehr vielfältig und so ist auch ihr Kommunikationsverhalten. Mit unserem Podcast ‚KDZ im Dialog‘ bieten wir Interessierten die Möglichkeit unterschiedliche Themen der öffentlichen Verwaltung breiter zu betrachten und laden Sie zum Mitwirken an einer besseren Verwaltung ein. Durch die Unterstützung von Happy House Media stellen wir sicher, dass unser Podcast den Ansprüchen eines professionellen Podcast entspricht.“ Und abschließend meint auch Katharina Fritz-Rösch, Head of Marketing bei der Compass-Verlag GmbH: „Happy House Media begleitet uns als echte Profis bei ‚Compass On Air‘. Mit unserem heuer gestarteten Corporate Podcast machen wir spannende Gäste und interne Expertinnen und Experten zu anspruchsvollen Themen von Compliance bis Krypto hörbar – in großartiger Zusammenarbeit mit Tatjana Lukáš und ihrem Team, die mit Enthusiasmus, Kreativität und höchster Professionalität an unserer Seite stehen.“
medianet: Frau Lukáš, sie produzieren mit ihren Podcast-Agentur Happy House Media Podcast-Formate für unterschiedliche Unternehmen & Institutionen, so kürzlich etwa für die Stadt Wien das Podcast-Comedyformat „Zack. Bumm. Legende“ mit Hosea Ratschiller. Demnächst sprechen sie auch auf dem Otago Summit zum Thema Podcasts. Aus ihrer Sicht: Was macht dieses Audioformat als Marektingtool für Unternehmen so attraktiv?
Tatjana Lukáš: Podcasts sind eine langfristige Content-Strategie. Im Gegensatz zu Social Media, wo Inhalte schnelllebig sind, setzen Podcasts auf Tiefe und Emotion. Audio erreicht die Menschen unmittelbarer, weil Hören ein sehr intimer Akt ist – gerade, wenn es direkt über Kopfhörer ins Ohr geht. Dadurch entstehen starke Bindungen zu Hosts und Gästen, die Social Media-Clips in dieser Form nicht erzeugen können.
medianet: Bleiben wir beim Thema Kundenbindung. Welche Bedürfnisse decken Podcasts denn ab?
Lukáš: Wir leben in einer Gesellschaft im Umbruch. Menschen suchen Halt in Grundbedürfnissen wie Sicherheit, Status oder ritualisierter Kommunikation. Podcasts bedienen genau diese Bedürfnisse. Nachrichten-, Gesundheits- oder True-Crime-Formate vermitteln Sicherheit. Business- und Karriere-Podcasts schaffen Status durch exklusives Wissen. Comedy oder psychologische Formate dienen der Emotionsregulation. Deshalb führen jene Podcasts die Charts an, die diese Bedürfnisse am besten adressieren.
medianet: Und wie lässt sich dieses Potenzial für Unternehmen konkret nutzen?
Lukáš: Entscheidend ist, wer spricht. Häufig bietet es sich an, den Geschäftsführer oder eine bekannte Persönlichkeit als Markensprecher:in einzusetzen – aber nur, wenn die Person authentisch wirkt und die Mission rüberbringen kann. Alternativ können Testimonials oder Influencer diese Rolle übernehmen. Wichtig ist, dass Stimme, Tonalität und Dialekt zur Zielgruppe passen. Wer in Tirol Hörerinnen und Hörer erreichen will, sollte keinen Wienerinnen und Wiener einsetzen. Und: Podcasts sollten in eine bestehende Markenstrategie eingebettet sein. Das kann den Entwicklungszeitraum bis hin zum reichweitentechnisch erfolgreichen Format deutlich verkürzen.
medianet: Sie sagen ja, dass Social Media auf Kürze setzte, während Podcasts als Langformate besonders gut funktionieren würden. Wie wichtig ist die Dauer eines Podcasts?
Lukáš: Erfolgreich sind vor allem die Langformate. Sie erlauben Nähe, Tiefe und eine nachhaltige Auseinandersetzung mit Themen. Dabei können die Hörerinnen und Hörer die Folge jederzeit unterbrechen und später wieder einsteigen – sie vergessen erstaunlicherweise nicht, wo sie waren. Das unterscheidet Podcasts fundamental von Social Media. Podcasts bleiben im Gedächtnis.
medianet: Welche Marketingbotschaft transportieren Podcasts besonders gut?
Lukáš: Vor allem schaffen sie Wiedererkennung und emotionale Bindung. Social Media ist wie ein kurzer Flirt – ein schneller Dopaminkick. Podcasts dagegen sind wie eine Beziehung: Sie dauern länger, bauen Vertrauen auf und bleiben haften. Gleichzeitig lassen sich Inhalte weiterverwenden: Snippets aus Audio- und Videomitschnitten können auf Social Media gespielt werden, komplette Folgen-Videos auf YouTube verbreitet oder Podcasts durch Live-Events ergänzt werden. Das eröffnet 360-Grad-Möglichkeiten für Unternehmen.
medianet: Wann gilt ein Podcast als erfolgreich?
Lukáš: Das hängt stark von der Zielgruppe und den Erwartungen ab. Manche Institutionen freuen sich über einige hundert Hörer pro Folge, weil sie exakt ihre Nische erreichen. Für andere Unternehmen sind erst mehrere Tausend relevant. Wichtig ist eine klare Zieldefinition und eine langfristige Strategie. Podcasts funktionieren nicht nach dem Prinzip kurzfristiger Klickzahlen, sondern müssen über Monate hinweg aufgebaut werden – wie eine Beziehung, nicht wie ein Swipe auf Tinder.
medianet: Und was genau bietet ihr Unternehmen für Kunden an?
Lukáš: Wir verfügen über ein Team mit journalistischem Hintergrund – das garantiert redaktionelle Qualität und lässt uns auch in einer Corporate-Umgebung hörenswerte Geschichten und Themen identifizieren. Wir haben eigene Sounddesigner, die maßgeschneiderte Musik entwickeln können, angepasst an bestehende Audio-Brandings. Neben einem reibungslosen Produktionsablauf, legen wir großen Wert auf Kreativität und Humor, was Projekte wie das Comedy-Format „Zack. Bumm. Legende“ für die Stadt Wien auszeichnet.
medianet: Frage zum Schluss: Warum sollten Unternehmen, die noch keine Podcasts haben, jetzt einsteigen?
Lukáš: Podcasts haben bereits rund 16% Reichweite im Audio-Medienmix, erhalten aber nur 1% der Mediaspendings. Zum Vergleich: Radio erreicht 29% Nutzung, bekommt aber 67% der Spendings. Dieses Ungleichgewicht zeigt das Potenzial mehr als deutlich. Zudem werden Podcast-Werbespots extrem gut angenommen: 89 % der Hörer empfinden sie als passend, weil Hosts Werbung oft persönlich integrieren und einsprechen. Kaufbereitschaft und Conversion Rates sind entsprechend hoch. Wer jetzt investiert, ist First Mover - es lebe die österreichische Langsamkeit! - und profitiert von einem Wachstum, das Jahr für Jahr im zweistelligen Bereich liegt. (fej)
Facts
Otago Online Marketing Konferenz
Wann: Donnerstag, 25.9.2025
Wo: die HausWirtschaft, Bruno-Marek-Allee 5/1, 1020 Wien
Der otago summit ist eine eintägige Veranstaltung rund um das Thema Online-Marketing. Experten aus der otago-Community teilen ihr Fachwissen, präsentieren aktuelle Trends und berichten aus ihrer Erfahrung. Neben praxisnahen Vorträgen dienst das Event auch Gelegenheit zum Austausch und Networking.
www.otago.at/otago-summit-2025/
