Meinungsmacher
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Einfluss üben Der Report der Studie zeigt, dass bei Influencer Marketing künftig auf mehr Authentizität gesetzt wird. Auch das Budget für die Aktivitäten wird erhöht.
MARKETING & MEDIA Redaktion 06.09.2019

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Report „The State Of Influencer Marketing” von Forrester-Analyst Ryan Skinner zeigt die Entwicklungen der Disziplin.

••• Von Nadja Riahi

CAMBRIDGE. Die 2019 erschienene Forrester-Studie „The State Of Influencer Marketing” von Analyst Ryan Skinner beleuchtet die Zukunft von Influencer Marketing hinsichtlich Budgetierung, Zusammenarbeit von Unternehmen und Influencern sowie die Vorstellung von Vermarktern bezüglich Beziehungsdauer.

Laut der Studie werden Unternehmen weiterhin mit Influencern zusammenarbeiten, und das Interesse an dieser Marketing-Taktik wird sogar noch größer werden. Es zeigt sich, dass das Investment in Influencer stetig wachsen wird.

Weniger Abonnenten

Die „Influencer Marketing Study” von der World Federation of Advisers hat bestätigt, dass im Jahr 2018 65% der Vermarkter meinten, sie würden ihr Online Influencer-Budget in den nächsten zwölf Monaten um 10–100% erhöhen. Eine Forrester-Studie aus dem Jahr 2016 hat herausgefunden, dass bei 19% der 780 befragten globalen Marketing- Unternehmen Influencer eine ihrer Top 3 „sources of content” sind.

Die Umfragen ergaben auch, dass Unternehmen immer mehr mit Influencern zusammenarbeiten, die eine kleinere Followerzahl haben. Folglich werden die Konsumenten durch mehrere Influencer mit weniger Followern erreicht anstatt durch einen Influencer mit mehr Followern. Der Grund: Menschen reagieren eher auf Werbung von Influencern, die ihnen ähnlich sind. Es gibt mittlerweile eigene Such-Tools, die es Vermarktern ermöglichen, Influencer zu finden, die nischigere Zielgruppen erreichen. Eine Entwicklung hinsichtlich Auswahl der Influencer lässt sich auch erkennen. So geht der Trend nicht nur von den Makroinfluencern zu Mikroinfluencern, sondern auch von den Mikroinfluencern zu Nicht-Influencern. Markenverantwortliche wollen zunehmend mit Menschen zusammenarbeiten, die sich nicht als Influencer, sondern einfach als Online-Konsumenten bezeichnen – ohne eine Riesenanzahl an Followern – und deren Ziel es nicht ist, durch ihre Online-Präsenz Geld zu verdienen. Ihre Stärke liegt darin, die Marketing-Welt, wie wir sie kennen, aufzubrechen und mit ihren Followern eine emotionale Bindung aufzubauen.

Durch Computer erschaffen

Aufgebaut wurde in den letzten Jahren auch Lil Miquela, eine computergenerierte Instagrammerin mit mehr als 1,4 Mio. Abonnenten. Was als Start-up in Los Angeles begann, wurde zu einer Markenbotschafterin mit enormer Reichweite.

Der Vorteil, den Unternehmen in computeranimierten Influencern sehen, ist der, dass sie ihnen „gehören” und die Marketingaktivitäten, durch die ihre Produkte promotet werden, ganz nach ihren Vorstellungen gestaltet werden können. Während Influencer zwar weiterhin für die Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen engagiert werden, wird ihre Reichweite auch bei anderen Marketingaktivitäten eingesetzt – Beispiele dafür sind Rezensionen oder private Einblicke in das Konsum- oder Kaufverhalten.

Loyalität und Langzeiterfolg

Weiters setzen Firmen bei Engagements auf längere Zeitspannen; dadurch erhöhe sich auch die Loyalität der Influencer gegenüber der Marke.

„Ein Influencer arbeitet bei längerer Zusammenarbeit mehr als vereinbart, weil er sich mit der Marke verbunden fühlt … das Ganze wird dann authentischer, die Konsumenten spüren das”, sagt Victoria Magrath, eine Instagram-Influencerin. Nicht neu ist die Erkenntnis, dass das Wort Influencer in der Gesellschaft negativ konnotiert ist. Aus diesem Grund behandeln Marken ihre Konsumenten, aber auch Influencer, als Partner.

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