GRAFENEGG. Am Dienstagabend, 13. Septmebr 2022, zeichnete der Österreichische Musiktheaterpreis im Rahmen der Jubiläumsgala im Wolkenturm Grafenegg bereits zum zehnten Mal herausragende Künstler und Produktionen aus. Sie wurden von der Expertenjury, die sich heuer unter dem Vorsitz von Heinz Sichrovsky (News, ORF III) und Joachim Leitner (Tiroler Tageszeitung) aus Miriam Damev (Der Standard), Johannes Enzinger (Kronen Zeitung), Peter Jarolin (Kurier), Nikolaus Immanuel Köhler (Art Quarterly), Daniel Lohninger (NÖN), Boris Priebe (Verlag Felix Bloch Erben Berlin), Robert Quitta (L’Opera) und Michael Wruss (Oberösterreichische Nachrichten) zusammensetzt, bestimmt, um sie für Leistungen um das Musiktheater zu würdigen.
Der große Gewinner des Abends ist die Wiener Staatsoper mit insgesamt fünf Auszeichnungen in den Kategorien „Bester Nachwuchs“, „Beste männliche Nebenrolle“, „Beste weibliche Hauptrolle“, „Beste männliche Hauptrolle“ sowie „Beste musikalische Leitung“. Zudem wurde die Wiener Staatsoper gemeinsam mit ORF III für „Wir spielen für Österreich“ mit dem Sonderpreis für „Courage und Ermutigung in Pandemiezeiten“ ausgezeichnet. Das Theater an der Wien darf sich über vier Auszeichnungen in den Kategorien „Beste Ausstattung“, „Beste Regie“, „Beste Gesamtproduktion Operette/Musical/Revuetheater“ sowie „Beste Gesamtproduktion Oper“ freuen.
„Nicht nur die Wiener Staatsoper wurde heute ausgezeichnet, sondern vor allem auch jene Künstlerinnen und Künstler, mit denen wir in der Saison 2020/21 trotz fast siebenmonatiger Schließung doch so viel auf die Bühne bringen konnten. Diese Zusammenarbeit unter erschwerten Bedingungen verbindet uns seitdem besonders und nur durch sie war es auch möglich, in den Lockdowns jene Neuproduktionen zu erarbeiten, ohne die der Spielplan der darauffolgenden Jahre nicht zu halten gewesen wäre. Darum schuldet die Wiener Staatsoper den Mitwirkenden besonderen Dank und darum ist es besonders schön, dass sie in dieser Form geehrt wurden. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern auf das Herzlichste. Es ist ein ganz besonderes Ergebnis dieser Zeit, dass trotz aller Pandemieprobleme der Kontakt zum Publikum und die künstlerische Arbeit nie abgerissen sind. Vielleicht waren sie sogar besonders intensiv. All das wäre undenkbar gewesen ohne die gute Zusammenarbeit mit dem ORF, der uns in einer besonders schwierigen Lage ein hervorragender Partner war“, sagt Wiener-Staatsoper-Generaldirektor Bogdan Roščić.
„Dass ich 30 Jahre auf den großen Bühnen dieser Welt und weitere 20 Jahre auf den Konzertbühnen stehen durfte, erachte ich als Privileg. Mein letztes Konzert auf der Akropolis wird mir unvergessen bleiben. Musik hat mein Leben bestimmt und so nehme ich die Ehrung für mein Lebenswerk mit großer Dankbarkeit an“, so Gundula Janowitz.
„Zum zehnten Mal blicken wir auf eine herausragende Dichte an großartigen Darbietungen und Produktionen, die gerade trotz der Einschränkungen durch die Pandemie die Menschen sowohl in den Spielstätten als auch in Medien begeistert hat. Die Zeiten werden nicht weniger turbulent: Erstklassige Kultur, die verbindet und unsere Herzen beflügelt, ist die Konstante, auf die wir uns verlassen können“, gratuliert Präsident Karl-Michael Ebner allen Nominierten und Gewinnern. (red)
Die Preisträger des Österreichischen Musiktheaterpreises 2022
Beste weibliche Hauptrolle
Anna Netrebko als Lady Macbeth in „Macbeth“ an der Wiener Staatsoper
Beste männliche Hauptrolle
Georg Zeppenfeld als Gurnemanz in „Parsifal“ an der Wiener Staatsoper
Bester Nachwuchs
Vera-Lotte Boecker als Micaela in „Carmen“ an der Wiener Staatsoper
Beste Ausstattung
Katrin Lea Tag für „Porgy and Bess“ am Theater an der Wien
Beste musikalische Leitung
Philippe Jordan für seine Saison an der Wiener Staatsoper
Beste Gesamtproduktion Oper
„Der feurige Engel“ am Theater an der Wien
Beste Gesamtproduktion Operette/Musical/Revuetheater
„Zaza“ am Theater an der Wien
Off-Theater-Preis in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
Günther Groissböck für „Tristan Experiment“ an der Kammeroper
Beste weibliche Nebenrolle
Katherine Lerner als Woman in „Twice through the Heart“ am Landestheater Linz
Beste männliche Nebenrolle
Freddie de Tommaso als Macduff in „Macbeth“ an der Wiener Staatsoper
Beste Regie
Andrea Breth für „Der feurige Engel“ am Theater an der Wien
Hochkarätige Sonderpreise
Sonderpreis „Tanz“
ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival
Sonderpreis „Chor“
Wiener Sängerknaben
Sonderpreis „Musicalkomposition“
Sylvester Levay für 30 Jahre „Elisabeth“
Sonderpreis „Gesamtproduktion Jugend“
„Don Giovanni“ der Sommerakademie der Wiener Philharmoniker in Zusammenarbeit mit dem Musikverein Graz und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien
Sonderpreis „Orchester“
Tonkünstler Orchester Niederösterreich
Sonderpreis „Internationale Musiktheaterproduktion“
„Lucia di Lammermoor“ am Opernhaus Zürich (Schweiz)
Sonderpreis „Festival“
Grafenegg Festival
Sonderpreis „Internationales Kulturengagement“
Maestro Seiji Ozawa
Sonderpreis „Medienpreis“
Elīna Garanča
Sonderpreis „Lebenswerk“
Gundula Janowitz
Sonderpreis „Courage und Ermutigung in der Pandemie“
Wiener Staatsoper und ORF III für „Wir spielen für Österreich“