Natur als Vorbild in der Führungskultur
© Marian Inhouse Agentur
Elisabeth Proksch
MARKETING & MEDIA Redaktion 05.12.2025

Natur als Vorbild in der Führungskultur

Elisabeth Proksch erklärt, warum es männliche und weibliche Qualitäten in Führungsebenen braucht.

Gastkommentar  ••• Von Elisabeth Proksch

WIEN. Mitarbeiterbindung ist in aller Munde. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation ist es essenziell, einen Aufschwung im Unternehmen zu erzielen. Damit das funktioniert, sind bestimmte Voraussetzungen in der Führungskultur notwendig. Führungskräften fehlt oft der klare Fokus auf Mitarbeiterführung, Entscheidungsfindung und die Abgabe von Verantwortung. Für die richtige Balance in der Führungsebene braucht es zudem männliche und weibliche Qualitäten, wie es beim Vorbild aus der Natur in Pferdeherden funktioniert. Denn ein erfolgreiches System braucht die Herangehensweisen aller Geschlechter.

Wandel nötig
Für eine erfolgreiche Führungskultur braucht es heutzutage mehr als nette Goodies und den Obstkorb in der Küche. Die Gallup-Studie „State of the Global Workplace: 2025 Report“ zeigt es deutlich: Unternehmen verlieren weltweit 438 Mrd. USD durch die sinkende Produktivität ihrer Mitarbeiter. Die emotionale Bindung von Mitarbeitern in Europa – insbesondere in Österreich – sinkt rapide. Nur 9% der Beschäftigten bezeichnen sich demnach als engagiert. Schockierende Zahlen, die einen neuen Tiefstand widerspiegeln und eines verdeutlichen: Fehlendes Engagement, innere Kündigung und ausgebrannte Führungskräfte sind keine Seltenheit.

Gleichzeitig ist es so, dass „Positive Leadership“ in aller Munde ist. Absolut zurecht; aber reichen in dieser wirtschaftlichen Aufbruchsstimmung noch Sinnstiftung und Beziehungsarbeit aus, um die eigenen Mitarbeiter zu halten? Braucht es nicht einen tatsächlichen Wandel in der Führungskultur und das Einbinden von Potenzialförderung mit der richtigen Grenzensetzung und Bestimmtheit? Die Antwort lautet: Ja. Denn nur so ist es möglich, Menschen zu Bestleistungen zu bringen und sie durch übergebene Verantwortung zu halten.

Von Pferdeherden lernen
Wenn wir nur auf den Umsatz, das Wachstum und das Überholen der Konkurrenz schauen, aber auf notwendige Strukturen, rechtzeitige Ressourcenentwicklung und den Aufbau tragfähiger Beziehungen, also die Kultur, vergessen, haben wir einen Schiefstand. Unternehmen brauchen Führungspersonen, die unterschiedliche Qualitäten in sich vereinen – nicht nur einige wenige, traditionell von Männern erwartete. Verantwortungsvolles Führen und Steuern von Unternehmen muss zukunftsfähig und beziehungsorientiert sein. So bleiben die Mitarbeiter erhalten, und ein neues Bindungsgefühl stellt sich ein.

Um das zu erreichen, müssen männliche wie weibliche Führungsqualitäten Platz finden. Inspiration dafür finden wir bei Pferdeherden mit Leithengst und -stute: Wir sehen bei ihnen die Wichtigkeit der Stärken aller Geschlechter, um den Fortbestand und das Wachstum zu sichern. Es darf also ruhig mal raus in ungewohntes Terrain gehen. Pferde in der Führungskräfteentwicklung agieren als Spiegel und machen Stärken und Schwächen deutlich. Zahlreiche Unternehmen setzen bereits auf das etwas andere, aber effektive Führungskräftetraining. Das bringt nicht nur Persönlichkeiten voran, sondern bewegt auch das Umdenken rund um die wirklich notwendigen Qualitäten in den Führungsebenen.

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