WIEN. Seit 2019 setzt sich das Austrian Chapter der IAA (International Advertising Association) verstärkt für die Schaffung fairer Rahmenbedingungen in Pitchprozessen ein, um die Qualität bei Wettbewerbspräsentationen zu erhöhen. Zahlreiche namhafte Agenturen und Auftraggeber:innen haben sich der Initiative angeschlossen, um diese Bemühungen zu unterstützen und mitzutragen. Die ÖBB Werbung hat sich nun ganz bewusst dafür entschieden, ihren neuen Werbe- und Kommunikationsetat streng nach den Anforderungen der IAA Quality Pitch Charta 2022 auszuschreiben.
Mehr als 60 namhafte Vertreter:innen der Kommunikationsbranche unterstützen die Quality Pitch Charta der IAA und damit eine transparente und nachvollziehbare Guideline für Auftraggeber:innen und Auftragnehmer:innen. IAA Executive Director Gabriela Stimpfl-Abele: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der ÖBB einen neuen und attraktiven Etatausschreiber als Supporter der Quality Pitch Charta gewinnen konnten. Die Vorreiterrolle der ÖBB als öffentlicher Auftraggeber ist beispielgebend für die gesamte Kommunikationsbranche!“
Nicht alltägliches Set-up
Die ÖBB schreiben nach fünf Jahren die Umsetzung ihrer kommunikativen Aufgabenstellungen wieder öffentlich aus. Die Themenvielfalt des Unternehmens sowie das Agentur Set-up der ÖBB Werbung sind dabei nicht alltäglich. So hat die Inhouse-Agentur mit Helge Haberzettl seit Sommer einen eigenen Creative Director, zusätzlich zu ihrem Beratungsteam sowie Ressourcen in Grafik und Producing.
Suche nach customized Agenturpartnerschaft
„Wir suchen keinen klassischen 360 Grad-Agenturpartner, sondern für den Bereich Kampagnen spezifischen Support in Kreation und Strategic Planning sowie Unterstützung im Bereich Digital Content für Social Media“, so ÖBB Werbung Geschäftsführerin Karin Seywald-Czihak. „Daher wird die Vergabe auch in diese zwei Bereiche aufgeteilt. Eine ganz enge Zusammenarbeit ist uns dabei extrem wichtig. Im Bereich Always on ist z. B. auch die Integration des externen Supports in den Konzern-Newsroom angedacht.“
Die Größe der Agentur ist zweitrangig, ausschlaggebend ist das fachliche Know-how, das nicht notwendigerweise von nur einer Agentur kommen muss. Bietergemeinschaften sind daher nicht nur möglich, sondern durchaus erwünscht.
Beitritt zur IAA Quality Pitch Charta
Warum die Quality Pitch Charta der IAA für die Ausschreibung nicht nur ein zu befolgendes Rahmenwerk ist, erklärt Karin Seywald-Czihak so: „Nachhaltigkeit findet sich in all unseren unternehmerischen Tätigkeiten wieder, so auch in der Zusammenarbeit mit unseren Partner:innen. Denn eine nachhaltige Geschäftsbeziehung bedeutet für uns nicht nur einen ressourcenschonenden Einsatz aller Mittel, sondern auch eine partnerschaftliche und faire Zusammenarbeit auf Augenhöhe, mit größtmöglicher Transparenz von Beginn an. Die Quality Pitch Charta der IAA unterstützt das mit klaren Rahmenbedingungen.“
Mehrstufiger Prozess
Der ÖBB-Etat gilt als durchaus attraktiv und man erwartet daher großes Interesse von Bieterseite. Aus diesem Grund wurde der Prozess mehrstufig aufgesetzt. Aus allen Interessent:innen wird die Jury acht Bieter:innen auswählen, die zu Chemistry-Gesprächen eingeladen werden. Nach diesen Chemistry-Gesprächen werden vier Agenturen ausgewählt, die ein detailliertes Briefing erhalten und anschließend zum Pitch eingeladen werden.
„Die Ausschreibung führen wir mit unseren Kolleg:innen vom Einkauf der ÖBB durch. Als IAA-Vorstandsmitglied ist es mir ein Anliegen, dass wir uns dabei nicht nur an die höchsten internen Standards halten, sondern auch in der Branche unseren Partner:innen auf Augenhöhe begegnen. Daher ist für uns die IAA Pitch Charta für öffentliche Auftraggeber die Basis unserer Ausschreibung“, so Karin Seywald-Czihak abschließend.
Anmeldungen zur Teilnahme an der ÖBB-Etatausschreibung sind unter www.provia.at möglich.
Mehr Informationen zur IAA Quality Pitch Charta finden Sie hier.