ORF will Gemeinschaftssender 3sat beibehalten
© APA/Herbert Neubauer
Der ORF bekennt sich zur Weiterführung des Gemeinschaftssenders 3sat.
MARKETING & MEDIA Redaktion 21.10.2024

ORF will Gemeinschaftssender 3sat beibehalten

WIEN/BERLIN. Der ORF spricht sich, wenige Tage vor einer erwarteten Entscheidung der Ministerpräsidenten in Deutschland zu einer möglichen Fusion der Kanäle 3sat und Arte, deutlich für den Erhalt von 3sat aus. Der Gemeinschaftssender von ZDF, ORF, Schweizerischer Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) und ARD - zu dem der ORF 25 Prozent des Programms beisteuert - sei für Österreich wichtig, um nationale Medienproduktionen einem internationalen Publikum zugänglich zu machen. Zudem werde durch den Sender der politische Diskurs in Europa nachhaltig gefördert. „Deshalb setzt sich der ORF klar für den Fortbestand von 3sat ein“, teilte der Sender am Sonntag mit.

„Schwerer Verlust für die Medienlandschaft“
„Eine allfällige Reduktion oder gar der mögliche Wegfall des gesamten Angebots wäre ein schwerer Verlust für die Medienlandschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.“ ORF-Generaldirektor Roland Weißmann nannte den Sender eine „Plattform für kritische Debatten“ und eine „unverzichtbare Bühne für Kunst und Kultur“. Er verwies auf zahlreiche Unterzeichnende bei einer länderübergreifenden Petition zum Erhalt von 3sat. „Ihnen sei versichert, dass der ORF mit den Intendantinnen und Intendanten der beteiligten Partnersender bereits in einem intensiven Austausch über die Zukunft des Angebots steht und sich aus voller Überzeugung für den Erhalt von 3sat einsetzt", so Weißmann.

3sat soll in Arte integriert werden
Die deutschen Bundesländer präsentierten Ende September einen Entwurf für eine Rundfunkreform von ARD, ZDF und Deutschlandradio, noch ist allerdings nichts beschlossen. Unter einem Kulturangebot listen die Länder auch weiterhin die TV-Sender 3sat und Arte auf. Sie fügen jedoch hinzu: In Abstimmung mit den beteiligten öffentlich-rechtlichen europäischen Veranstaltern sollen die Inhalte von 3sat „teilweise oder vollständig“ in das Arte-Programm und dessen Digitalangebote „überführt werden“.

Eine Verpflichtung bestehe nicht, heißt es in den Anmerkungen der deutschen Bundesländer zur Reform. Stimmen alle deutschen Ministerpräsidenten und alle deutschen Landtage zu, könnte die Rundfunkreform wie von den Ländern anvisiert im Sommer 2025 in Kraft treten. In der kommenden Woche wollen die Ministerpräsidenten bei einer Konferenz in Leipzig über die Rundfunkreform sprechen. Die 3sat-Partnersender in der Schweiz und Österreich müssten in der Sache letztlich mitreden. (APA/dpa)

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