WIEN. Der ORF hat die Ergebnisse der zweiten Ausgabe seiner Online-Dialoginitiative „ORF fragt“ veröffentlicht. Zwischen 17. September und 8. Oktober 2025 nahmen rund 80.000 Personen an der Umfrage teil, die vom Institut Integral wissenschaftlich begleitet wurde. Themen waren unter anderem die Leistbarkeit des Lebens, die wirtschaftliche Lage und der Einfluss digitaler Medien. Die zentralen Ergebnisse wurden am 15. Oktober von Mariella Gittler in einer „ORF 1 Spezial“-Sendung „ORF fragt: Wie geht's Österreich?“ präsentiert.
73 % der Befragten zeigen sich mit ihrer aktuellen Lebenssituation sehr bzw. eher zufrieden. Deutlich geringer fällt jedoch der Optimismus in Bezug auf die Zukunft aus: In Bezug auf die eigene Zukunft zeigen sich immerhin noch 36 % eher optimistisch als pessimistisch, jedoch blicken nur 24 % positiv auf die Entwicklung Österreichs, gar nur 10 % auf die der Welt. Als größte Sorgen nannten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kriegerische Auseinandersetzungen (79 %), steigende Preise (64 %) und den Zustand der Demokratie (63 %). Etwas mehr als die Hälfte (52 %) sorgen sich um die wirtschaftliche Situation sowie die Gesundheitsversorgung in Österreich, um Sicherheit/Kriminalität/Terrorismus sowie um Zuwanderung/Migration.
Spardruck spüren viele insbesondere bei Lebensmitteln (71 %) und in der Gastronomie (56 %). Zwei Drittel sind mit dem Gesundheitssystem grundsätzlich zufrieden, sehen jedoch die Gefahr einer Zwei-Klassen-Medizin. Beim Thema Klimaschutz halten 44 % die Einzelnen selbst für am stärksten gefordert. Auf die Frage, von welchen krisenhaften Ereignissen man es für sehr wahrscheinlich hält, in den nächsten fünf Jahren persönlich bzw. in der eigenen Region betroffen zu sein, antworten 44 % der Befragten Überschwemmung/Hochwasser, 42 % gaben Terroranschlag an. 25 % halten einen militärischen Angriff auf Österreich bzw. Krieg in den nächsten fünf Jahren für sehr wahrscheinlich, wobei mehr als zwei Drittel davon ausgehen, dass Österreich dafür nicht ausreichend gerüstet ist.
30 % der Befragten, bei den unter 30-Jährigen sogar 55 %, gaben an, dass sie regelmäßig mehr Zeit mit dem Handy verbringen als geplant. Wenn man sein Handy einmal nicht dabeihat, empfindet es dann gut ein Viertel (27 %) als positiv, temporär nicht erreichbar zu sein, 30 % fällt es gar nicht auf bzw. ist es egal. Social Media wird eher kritisch betrachtete: Rund die Hälfte meint, dass soziale Medien die Gesellschaft spalten, nur 10 % sehen sie als Bereicherung für das eigene Leben. Falschinformationen und Fake News im Internet sind laut 86 % für die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung eher schwer zu erkennen.
Auf der Projektwebsite ORFfragt.at stehen sämtliche Ergebnisse mit weiteren Auswertungen nach soziodemografischen Merkmalen wie Alter oder Bundesland zum Download bereit. (red)
