••• Von Georg Sander
WIEN. Die Teuerungen stellen die Printbranche auch im Magazinbereich vor Probleme. Wie geht man damit bei der VGN-Gruppe um? „Zur Belastung durch die enorme Preissteigerung kommt ja das Risiko, dass die Papierhersteller trotz verdoppelter Preise eine Wirtschaftlichkeit offenbar nicht abbilden können und damit die teilweise Einstellung der Produktion im Raum steht”, erklärt Geschäftsführer Michael Pirsch.
Letztes Jahr wurden bereits die Lagerbestände hochgefahren, darüber hinaus adressiert man die Zielgruppen punktgenauer. Einen anderen, interessanten Ansatz verfolgt die Zeitschrift auto touring. „Wir sind vor circa einem Jahr auf ein etwas leichteres, aber sogar höherwertiger anmutendes, weil weißeres Papier umgestiegen, das uns hilft, Gewicht – und somit Postporto – zu sparen, und somit unsere enorm hohe Auflage auch weiterhin finanzierbar zu halten”, sagt Verlagsleiter Gerhard Schinhan.
Nachteil als Chance
Und wie können sich die Magazine nun allgemein positionieren? Schließlich kann im Print nicht tagesaktuell berichtet werden. „Dieser vermeintliche strukturelle Nachteil ist aber aus meiner Sicht die größte Chance”, so Pirsch. Andere würden aus ähnlichen Quellen „more of the same” anbieten: „Durch das längere Zeitfenster und das entspanntere Verhältnis zur Aktualität entsteht für Magazinmarken Kraft durch Konzentration auf die Hintergründe.”
Schinhan sieht noch einen weiteren Vorteil: „KI und Automatisierung werden neue Möglichkeiten der Verteilung und Produktion schaffen.” Bei zunehmender Automatisierung werde die Bewertung, Kontrolle und Relevanzbeurteilung zur wichtigen Aufgabe der Redaktionen: „Die Auswahl und Beurteilung nur den Algorithmen der Sozialen Medien zu überlassen, schafft Filterblasen und ist anfällig für Manipulation.”