••• Von Dinko Fejzuli
Er selbst hört natürlich vor allem jene Podcasts aus „Die Dunkelkammer”, die er nicht selbst gemacht hat, den ZIB2-Podcast und auch „Doppelsitzer”, den Podcast des Kabarettduos Monica Weinzettl & Gerold Rudle.
medianet bat Stefan Lassnig, Gründer der Missing Link Media und Medienunternehmer mit dem Schwerpunkt Podcast, anlässlich der erstmaligen Veröffentlichung von Podcast-Zahlen durch die ÖAK um ein paar Antworten.
medianet: Herr Lassnig, die ÖAK hat vor wenigen Tagen erstmals Kennzahlen für Newsletter und Podcasts veröffentlicht – ich nehme an, ein aus Ihrer Sicht für die Gattung Podcast und die in Österreich Beteiligten erfreulicher Schritt.
Stefan Lassnig: Die Ausweisung ist ein historischer Schritt in der Professionalisierung des österreichischen Podcast-Markts. Was in Deutschland schon länger von der AGMA (Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V.) durchgeführt wird, ist jetzt endlich auch bei uns angekommen.
Gerade der Werbemarkt hat in den letzten Jahren immer wieder nach transparenten, übersichtlichen und nachvollziehbaren Übersichten gefragt.
medianet: Aus Ihrer Sicht vermutlich noch erfreulicher ist, dass gleich mehrere von Ihrem Unternehmen vermarktete Pod-cast in der ersten Ausweisung erfreuliche Kennzahlen vorweisen können.
Lassnig: Wir sind mit unseren Zahlen sehr zufrieden. Aber mir geht es weniger um Platzierungen im Ranking als um eine transparente, nachvollziehbare und seriöse Abbildung des österreichischen Podcast-Markts. Das junge Medium Podcast muss da oder dort immer noch um Anerkennung kämpfen, und eine transparente und nachvollziehbare Zählung wird hier sicher das Vertrauen vor allem der Werbetreibenden stärken.
medianet: Die Zahl der aufgelisteten Podcasts noch überschaubar. Glauben Sie, dass die Veröffentlichung in der ÖAK positive Auswirkungen haben könnte?
Lassnig: In der ÖAK wurde die Podcast-Messung von allen Verlagen und Agenturen in entsprechenden Vorstandssitzungen hundertprozentig mitgetragen; ich gehe daher davon aus, dass in den nächsten Ausweisungen weitere Formate dazukommen. Wie ich höre, haben sich auch weitere unabhängige Podcaster gemeldet und Interesse an einer Teilnahme bekundet.
Ja, es ist ein Startpunkt, und mit irgendwas muss man mal anfangen. Aber ein Einstieg ist ja noch jederzeit möglich.
medianet: Um das Thema Podcast auf nationaler Ebene überhaupt einordnen zu können – wie groß ist der Markt in Österreich insgesamt?
Lassnig: Derzeit kann man das Werbevolumen noch nicht seriös beziffern. Es gibt hier leider noch keine validen Zahlen.
medianet: Welche Kooperationsmöglichkeiten gibt es?
Lassnig: Unser Angebot für die Werbewirtschaft reicht von der als Werbung gekennzeichneten und vom Host selbst eingesprochenen Pre-Roll bis hin zum Audio-Spot, der auch ein in die Podcast-Welt verlängerter Radio-Spot sein kann.
medianet: Verglichen mit anderen Medienkanälen – was ist das Besondere an der Zielgruppe der Podcast-Hörerinnen und -Hörer und für welche Unternehmen sind sie daher als solche überhaupt interessant?
Lassnig: Podcast-Hörerinnen und -Hörer sind in der Regel jünger als die Konsumentinnen linearer Medienprodukte und gut gebildet. Sie haben eine hohe Akzeptanz für Podcast-Werbung. 81 Prozent fühlen sich durch Podcast-Werbung nicht gestört. Die meisten Podcast-Hörer wollen eine der UBI-Voraussetzungen erfüllt haben: Unterhalten werden, Berührt werden, Informiert werden.
Viele Podcast-Hörer sind daher wissbegierig, und, was auch eine Besonderheit in der heutigen Zeit ist, mit dem Feedback oft sehr positiv, manchmal kritisch, aber stets konstruktiv.
Wir bieten für alle Zielgruppen passende Formate an, daher ist aus unserer Sicht PodcastWerbung für alle Unternehmen geeignet, die einen Kommunikationsbedarf haben.