ProSiebenSat.1 schließt zweites Quartal 2023 im Rahmen der Erwartungen ab und schrieb Quartalsverlust
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Bert Habets, Vorstandsvorsitzender (Group CEO)
MARKETING & MEDIA Redaktion 04.08.2023

ProSiebenSat.1 schließt zweites Quartal 2023 im Rahmen der Erwartungen ab und schrieb Quartalsverlust

Unter dem Strich verdoppelte sich der Fehlbetrag im zweiten Quartal 2023 von 30 auf 56 Mio. Euro – Werbegeschäft schwächelt.

UNTERFÖHRING. Der Konzernumbau und die anhaltende Schwäche des Werbegeschäfts haben dem deutschen TV-Konzern ProSiebenSat.1 im zweiten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich verdoppelte sich der Verlust von April bis Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 30 auf 56 Mio, Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

"Das zweite Quartal war wie erwartet weiter von einem schwachen TV-Werbemarkt geprägt", erklärte Vorstandschef Bert Habets. Die Entwicklung sei allerdings etwas weniger ausgeprägt gewesen als noch im ersten Quartal. Für den Umbau stellte das Unternehmen 58 Mio. Euro zurück.

Der Konzernumsatz schrumpfte um 17 Prozent auf 868 Mio. Euro. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) halbierte sich auf 79 Mio. Euro. Angesichts des rezessiven Umfelds buchten Unternehmen nur zurückhaltend Werbung, sodass diese Erlöse um neun Prozent zurückgingen. Die deutsche Wirtschaft war nach der Rezession vom Winter im zweiten Quartal stagniert.

Als Lichtblicke machte ProSiebenSat.1 wachsende Werbeumsätze der Streamingplattform Joyn, eine Geschäftserholung beim Vergleichsportal Verivox und steigende Umsätze seines Online-Kosmetikhändlers Flaconi aus.

Habets kündigte an, das Digitalgeschäft weiter auszubauen und zugleich den Sparkurs fortzusetzen, im Zuge dessen in Deutschland 400 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen.

ProSiebenSat.1 bekräftigte die Erwartung, im Gesamtjahr einen stagnierenden Umsatz in einer Größenordnung von 4,1 Mrd. Euro zu verzeichnen. Der bereinigte Betriebsgewinn dürfte der Prognose zufolge mit einer Größenordnung von 600 Mio. Euro voraussichtlich unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 623 Mio. Euro liegen. Der Vorstand setzt weiter auf eine Wirtschaftserholung im zweiten Halbjahr und den üblichen Schlussspurt im Werbegeschäft zum Jahresende hin. (APA/Reuters) 

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