Scale-ups als  Innovationstreiber
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MARKETING & MEDIA Redaktion 05.09.2025

Scale-ups als Innovationstreiber

Europäische Scale-ups wachsen überdurchschnittlich, stehen aber auch vor einigen Herausforderungen.

WIEN. Europäische Scale-ups sind der Motor der Innovationswirtschaft, stärken die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit und schaffen Arbeitsplätze – so einige der zentralen Erkenntnisse der aktuellen Studie „Scaling for Growth – Unlocking the Potential of Europe’s Start-ups and Scale-ups“ von Sage. Der Anbieter für Personalmanagement-Software hat für die Studie mehr als 7.500 Start-ups und Scale-ups der nächsten Generation in 15 EU-Mitgliedstaaten analysiert.

Starkes Wachstum
Das Ergebnis: Scale-ups – also Unternehmen, die den Übergang von Start-ups in der Frühphase zu wachstumsstarken Unternehmen erfolgreich geschafft haben – wachsen mit einer durchschnittlichen Rate von 38%. Damit liegen sie mehr als doppelt so hoch wie die Benchmark der Organization for Economic Cooperation and Development (OECD) für wachstumsstarke Unternehmen.

Ausschlaggebende Faktoren
Laut der Studie sind vor allem vier Faktoren entscheidend für den Erfolg europäischer Scale-ups.
Erstens, die digitale Adaption: Scale-ups sind stark auf digitale Tools (zum Beispiel KI) angewiesen. Die Akzeptanz dafür variiert aber, weshalb Lücken beim Zugang zu Schlüsseltechnologien die Produktivität behindern könnten.
Zweitens, der grenzüberschreitende Handel: Für die Entwicklung von Scale-ups ist ein funktionierender Binnenmarkt wichtig. Komplizierte Compliance-Regeln, eine regulatorische Fragmentierung oder mangelnde Harmonisierung könnten viele Unternehmen zurückhalten.
Drittens, der Zugang zu Finanzmitteln: Aktuell hat sich die Mehrheit der europäischen Scale-ups externes Kapital gesichert. Unternehmen der nächsten Generation aber haben Schwierigkeiten, über die Frühphasenfinanzierung hinauszukommen. Die Erschließung von privatem Kapital ist wichtig, weil nur fünf Prozent der weltweiten Risikokapitalinvestitionen in die EU fließen.
Und viertens, der Zugang zu Talenten: Gerade in den Bereichen Digitaltechnik, KI und technische Disziplinen bleibt der Mangel an Talenten eine Herausforderung. Mehr als die Hälfte der befragten Scale-ups nennen den Fachkräftemangel ein „erhebliches Hindernis“. Eine Anpassung der Arbeitskräfte und gezielte Weiterbildungen wären hier nötig.

Wichtige Nachhaltigkeit
Die Studie bescheinigt außerdem: 40% der befragten Scale-ups geben an, im Technologiesektor tätig zu sein. Jedoch sind in allen Bereichen digitale Technologien nötig – geben doch 95% an Enterprise Resource Planning-Systeme (ERP) zu nutzen.
Obwohl der Binnenmarkt der erste Schritt zur globalen Expansion ist, geben 77% der Scale-ups an, international aktiv zu sein. Handelshemmnisse und doppelte Regulierung im EU-Binnenmarkt gelten dabei als Hindernisse. 68% der Scale-ups nennen hingegen den Zugang zu Kapital als Hindernis für Wachstum. Nachhaltigkeit halten 84% der befragten Scale-ups für wichtig, mehr als ein Drittel gibt sogar an, dass Nachhaltigkeit für ihr Geschäftsmodell von zentraler Bedeutung ist.

„Stabiles Fundament“
„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass europäische Scale-ups über ein stabiles Fundament sowie exzellente Talente verfügen. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist dabei die konsequente Nutzung digitaler und KI-basierter Tools, flankiert von einem vereinfachten Zugang zu Kapital, gezielten Qualifizierungsmaßnahmen und politischer Unterstützung. Nur so können sie sich auch in Zukunft behaupten und zu Vorreitern für nachhaltiges, technologiegetriebenes Wachstum in Europa werden“, sagt Johannes Kreiner, Geschäftsführer von Sage DPW. (red)

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