Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
HERAUSFORDERUNG. Zumindest geredet hat man darüber, ob es nicht sinnvoll wäre, die einzelnen Kräfte zu bündeln, den Content zusammenzuwerfen und ein echtes Alternativangebot zu YouTube auf den Markt zu bringen.
Dass es aus Sicht der Userinnen und User sinnvoll wäre, eine Plattform mit unterschiedlichen Angeboten nutzen zu können, war sowohl dem ORF als auch den Privat-TV-Anbietern klar, allein, es scheint nun an den zu unterschiedlichen Interessen der Beteiligten zu scheitern, zumal der Gesetzgeber signalisiert, noch heuer eine Regelung beschließen zu wollen, die es dem ORF ermöglicht, so einen Player alleine zu lancieren.
Nicht mal der kleinste gemeinsame Nenner
Dabei gab es durchaus Dinge, wo der jeweils andere eingesehen hatte, dass gewisse Regelungen so keinen Sinn machen; etwa die Vorschrift, dass der ORF seinen Content nur jeweils für sieben Tage nach Ausstrahlung online belassen durfte.
Aber bei anderen Dingen war es dann schnell dahin mit der Einigkeit. Etwa dort, wo die Privaten Zugang zum Archiv des ORF wollten. Dieser macht deutlich, dass er es nicht zulassen werden, dass mit öffentlich-rechtlichen Gebühren finanzierte Inhalte den Privatsendern zur kommerziellen Verwendung überlassen werden können.
Auf der anderen Seite sah sich der ORF auch immer als jener Akteur am Markt, der die Zugkraft besitzt, Dinge wie einen Player im Markt anzuschieben, und da könnten die anderen quasi mitmachen. Und genau das wollten die Privaten dann aber auch nicht.
Was bleibt, ist nun auf der einen Seite mit YouTube weiter ein Video-Content-Gigant, der es den Usern möglichst einfach macht, Inhalte aufzufinden, und auf der anderen Seite nationale Medienhäuser mit hochwertigem Content, den die User aber auch künftig auf einzelnen Plattformen suchen werden müssen.
Und genau das wollen Konsumenten nicht: Sie wollen alles, dies möglichst gratis und sie wollen es über ein einziges Interface, und dieses wird es, wie es nun scheint, nicht geben.