„Stärker aus der  Krise hervorgehen“
© medianet/Martina Berger
MARKETING & MEDIA Redaktion 28.11.2025

„Stärker aus der Krise hervorgehen“

Bei winterlichen Außentemperaturen stand am Dienstag dieser Woche die jüngste Ausgabe des ­medianet executive Club – in den Räumlichkeiten der Steuerberatung LeitnerLeitner im Haus der Kaufmannschaft in Wien – ganz im Zeichen des Wirtschaftsstandorts Österreich. Wolfgang Hattmannsdorfer, Bundesminister für Wirtschaft, Energie und Tourismus, und Natascha Stornig-Wisek, Partnerin bei LeitnerLeitner, diskutierten mit medianet-Verlagsleiter Bernhard Gily vor rund 100 Gästen die zentralen Themen.

Herausforderungen meistern
Zum Auftakt skizzierte Hattmannsdorfer ein Bild der Lage: „Die Herausforderungen sind groß – aber es kann nur den Anspruch geben, dass wir sie meistern und stärker aus der Krise hervorgehen.“  Ein zentrales Thema der Debatte war Österreichs abnehmende Wettbewerbsfähigkeit. Hattmannsdorfer verwies auf stark gestiegene Lohnstückkosten und forderte entschlossene Korrekturen sowie eine Verschlankung des Staates. Auch die hohen Energiekosten und der Reformbedarf des Strommarkts seien entscheidende Baustellen. Zusätzlich brauche es mehr Leistungsanreize und gezielte Zuwanderung: Gut qualifizierte Fachkräfte müssten aktiv nach Österreich geholt werden.

Stornig-Wisek hob die Stärken des Standortes hervor – hohe Kaufkraft, soziale Stabilität, qualifizierte Fachkräfte und ein attraktives Förderumfeld. Gleichzeitig seien die Belastung des Faktors Arbeit und regulatorische Hürden eine zunehmende Bürde: „Hier verlieren wir an Wettbewerbsfähigkeit.“ Gleichzeitig lobte sie die Forschungsquote, ortete aber Defizite bei der wirtschaftlichen Umsetzung und forderte mehr Wachstumskapital und steuerliche Anreize für die Eigenkapitalfinanzierung.

Innovationskraft justieren
Auch die internationale Positionierung Österreichs wurde diskutiert. Hattmannsdorfer plädierte für eine aktivere Handelspolitik und mehr technologischen Fokus in der EU, um nicht gegenüber den USA und China zurückzufallen. Europa müsse „patriotischer“ agieren, ohne in Protektionismus zu verfallen.  Am Ende stand die gemeinsame Erkenntnis: Österreich hat starke Grundlagen – aber Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft müssen neu justiert werden, damit der Standort nicht an Schwung verliert. Im Zeichen dieser Erkenntnis stand auch das Networking der hochkarätigen Gäste aus Wirtschaft und Politik im Anschluss an die Podiumsrunde. (sb)

Fotogalerie zum medianet executive Club: medianet.at/executiveclub/

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