••• Von Denise Schöneich
WIEN. Stabilität und Sicherheit werden gefordert, verzweifelt gesucht. Sie sind heute jedoch kaum auffindbar. In Wien sitzt die PR-Agentur Skills. Langfristiges Schaffen ist das Leitmotiv, und plötzlich entsteht Stabilität. Zusammenarbeiten bestehen zehn, zwanzig Jahre oder sogar länger.
medianet sprach mit den geschäftsführenden Partnern der Agentur, Jürgen H. Gangoly, Stefan A. Sengl und Jörg Wollmann.
medianet: Ihre Kundenliste wächst jedes Jahr ein bisschen, aber man findet dort auch seit vielen Jahren die gleichen renommierten Unternehmen. Wie machen Sie das in einer Zeit, in der Kundenbeziehungen in der PR-Branche eigentlich immer schnelllebiger und kürzer werden?
Stefan A. Sengl: Wir sind davon überzeugt, dass PR nur dann zum Unternehmenserfolg beitragen kann, wenn alle Kommunikations-Aktivitäten langfristig und strategisch geplant und kontinuierlich mit hoher Qualität umgesetzt werden. Dabei hilft gerade in raueren Zeiten eine stabile Kunden-Agentur-Beziehung und das bieten wir unseren Kunden.
Jürgen H. Gangoly: Wir konzentrieren uns daher bewusst auf Kunden, die an langfristiger Kommunikation und kontinuierlicher Betreuung interessiert sind und widmen uns nur in Ausnahmefällen kurzfristigen Projekten. Dementsprechend investieren wir auch in die Aus- und Fortbildung unserer Mitarbeiter, die nicht nur PR-Experten sind, sondern auch in den Branchen unserer Kunden hohes Fachverständnis aufweisen.
Jörg Wollmann: Daher sind wir auch bei neuen Kunden, bei Informationskampagnen, in der Krisenkommunikation oder bei der Entwicklung von CSR-Projekten schnell und effizient. Nicht selten werden bei Skills aus ursprünglich zeitlich beschränkten Kampagnen oder Kriseninterventionen langfristige Kunden. Denn wir befassen uns immer über klassische PR-Aufgaben hinaus mit den Themen und Märkten unserer Kunden.
medianet: Das heißt, Skills wird auch 2016 wieder wachsen?
Gangoly: Ja, wir werden auch heuer unser Ziel – organisches Wachstum im einstelligen Bereich – erreichen. Das freut uns sehr. Denn Wachstum ist derzeit in den meisten Brachen keine Selbstverständlichkeit.
medianet: Man ruht sich also nicht auf Stabilität und langfristigen Kundenbeziehungen aus.
Sengl: Im Gegenteil. Wir investieren und entwickeln laufend neue Services für unsere Kunden. Bei aller Stabilität erfinden wir uns so immer wieder neu.
medianet: Ist die neue Start-up-Unit eine solche Weiterentwicklung der Agentur?
Wollmann: Ja, das ist ein gutes Beispiel. In den letzten Jahren hatten wir viele Anfragen von Start-ups bzw. deren Geldgebern, die auf der Suche nach PR-Unterstützung waren. Das haben wir zum Anlass genommen, für diese Gruppe Services zu entwickeln, die den speziellen Bedürfnissen der Gründer, aber auch der Investoren entgegenkommen. Dazu zählen auch engere Formen der Zusammenarbeit als gewöhnlich, bis hin zu finanziellen Beteiligungen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die Arbeit für und mit Start-ups hat zusätzlich frischen Wind und neue Kontakte in die Agentur gebracht, wovon auch unsere etablierten Kunden enorm profitieren.
medianet: Skills ist auch Mitgründer des neuen ‚Österreichischen Zentrums für Nachhaltigkeit’.
Gangoly: Wir beschäftigen uns nicht nur mit nachhaltiger Kommunikation, sondern auch mit den wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen sowie der gesellschaftlichen Verantwortung unserer Kunden und der Agentur selbst. Nachhaltiges Wirtschaften gewinnt für Unternehmen – auch aufgrund neuer Berichtspflichten – immer mehr an Bedeutung. Daher haben wir gemeinsam mit mehreren Unternehmen sowie mit Experten aus Strategieberatung, Führungskräftetraining, Ökologie und NGOs das ‚Zentrum für Nachhaltigkeit’ gegründet. Von diesem Netzwerk profitieren unsere Kunden zum Beispiel bei CSR-Projekten und bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten.
medianet: Man trifft mit dem Thema Nachhaltigkeit den Nerv der Zeit.
Sengl: Unserer Meinung nach kommt das Thema in der Öffentlichkeit zu kurz. Wir sehen, dass hier neue Unternehmensstrategien und eine neue Beraterlandschaft entstehen, in der Kommunikations-Berater allerdings – noch – keine allzu große Rolle spielen. Die PR-Branche muss sich rund um Nachhaltigkeit besser aufstellen, damit nicht Ähnliches wie im Social Media-Bereich geschieht, wo viele PR-Agenturen den Anschluss nicht gefunden haben.
medianet: Herr Sengl, apropos Nachhaltigkeit, Sie haben vor Kurzem Ihr Buch ‚Wachstumsstrategien – was Unternehmen von Pflanzen lernen können' vorgestellt, das zahlreiche positive Kritiken bekam.
Sengl: Es ist ein Buch, das unterhalten soll und gleichzeitig wirtschaftlich und botanisch interessierten Menschen neue Einblicke gibt. Denn Pflanzen agieren höchst effizient und nachhaltig – und sind gleichzeitig die eigentlichen Marktführer unseres Planeten. Lernbeispiele aus der Pflanzenwelt suchte man in der Businesswelt bislang allerdings vergeblich.
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