Über die Post-Corona-Trends
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Einer der Post-Corona-Trends: Neue Content Experiences schaffen. Die Nutzung des Social Web wird durch die Isolation und den Wunsch nach Austausch und Gemeinschaft begünstigt.
MARKETING & MEDIA Redaktion 15.05.2020

Über die Post-Corona-Trends

Von der Sinnstiftung über die Bedeutung von Superusern bis hin zur privaten Überwachung.

Gastkommentar ••• Von Ronald Hochmayer

WIEN. Durch die Coronakrise dominieren schlagartig alle Trends rund um das digitale Zusammenleben und die unternehmerische Verantwortung die Wahrnehmung. Doch welche Trendthemen können wir als „Corona-triggered” festmachen und wo sollten Unternehmen mittelfristig ihre Kommunikations- und Innovationsstärke unter Beweis stellen?

Sinnstiftung und Superuser

Erstens: Die Sinnstiftung wird noch präsenter, doch der Fokus ändert sich. Das Thema „Purpose” hat in der Coronakrise den größten Wandel erfahren. Bei der thematischen Fokussierung geht der Shift weg von der Dominanz ökologischer Themen hin zu Haltung und Solidarität. Gerade in der Krise ist es wichtig, den Unternehmenszweck hervorzustreichen. Wer den eigenen Standpunkt klar und gut kommuniziert, wird auch nach der Pandemie langfristig profitieren. Zweitens: Der Einfluss der Superuser bleibt, die Inhalte ändern sich; Superuser bleiben eine der großen Meta-Entwicklungen dieses Jahres. Die kleinen, einflussreichen Gruppen sollten jedenfalls weiterhin Bestandteil der Markenkommunikation sein. Den größten Shift in diesem Bereich beobachten wir beim Content: Themen wie Nostalgie oder der gesteigerte Wunsch nach Recycling stehen im Zentrum der Kommunikation.

Drittens: Neue Content Experiences mitten in der Live-Revolution. Die Isolation, gepaart mit dem Wunsch nach Austausch und Gemeinschaft, begünstigt die Nutzung des Social Web. Vor allem Messaging-Funktionen, aber auch andere Social Media Features wie Stories und Livestreams erleben einen enormen Nachfrage-Push. Livestream-Kalender bekommen die Anmutung eines neuen TV-Programms. Viertens: Die Macht der Plattform-Ökonomie steigt. Plattformen bleiben auch in der Krise das wichtigste Geschäftsmodell der digitalen Ökonomie. Die gesteigerte Digitalisierung des sozialen Lebens zeigt einmal mehr, wie sehr Instagram, Pinterest und Co. in unser Leben integriert sind. Die sogenannte Plattformisierung gilt auch für die künftige Podcast-Entwicklung als einer der wesentlichen Treiber.

Datenschutz wird wichtiger

Fünftens: Private Personalization verändert ihr Gesicht. Es zeigt sich auch, dass den Themen Datenschutz und Überwachung gerade in der aktuellen Krise hohe Relevanz eingeräumt wird. Das Tracking von an Covid-19 erkrankten Menschen wird im Netz stark diskutiert. Marketer und Marken müssen sich darauf einstellen, dass das Thema schnell wieder in den Fokus der breiten Masse rücken wird.

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