Unterhaltungs- und Medienbranche von Digitalisierung getrieben
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Nicole Prieller von PwC Österreich
MARKETING & MEDIA Redaktion 27.09.2023

Unterhaltungs- und Medienbranche von Digitalisierung getrieben

PwC-Analyse: Wachstum bei Kino, Messen, Musik und Out-of-Home - Schrumpfung bei Zeitungen, Magazinen und Büchern.

WIEN. Die österreichische Unterhaltungs- und Medienbranche ist laut Analyse des Unternehmensberaters PwC 2022 um 5 Prozent auf 11,6 Mrd. Euro gewachsen. Bis 2027 wird eine Steigerung auf 12,6 Mrd. prognostiziert. Kino, Messen, Musik und Werbung im öffentlichen Raum (Out-of-Home) sind die Wachstumstreiber am heimischen Markt, zeigt die Studie "Global Entertainment & Media Outlook". Für Zeitungen, Magazine und Bücher gilt das nicht, dieser Markt schrumpft.

"Das Wachstum der heimischen Industrie ist unter anderem stark durch die hohe Nachfrage nach digitalen Produkten geprägt", so Nicole Prieller von PwC Österreich. "Auch in Zukunft müssen Unternehmen der Entertainment- und Medienbranche ihre Serviceangebote transformieren und neue aufstrebende Märkte und Technologien erschließen. Künstliche Intelligenz sei dabei nur eine Möglichkeit, wie Unternehmen ihr Marketing & Sales effektiver gestalten und automatisieren können.

Zu den wichtigsten Entwicklungen in Österreich gehört laut der Analyse, dass die Kinokassen nach der Coronazeit wieder klingeln. 2021 beliefen sich die Einnahmen auf 61 Mio. Euro, 2022 hat sich der Umsatz mit einem Wachstum von 83 Prozent auf 111 Mio. Euro sogar fast verdoppelt. Der Kinomarkt bleibe auf Erfolgskurs und übertrifft laut Prognosen 2025 mit einem Umsatz von 148 Mio. Euro das Vorkrisenniveau (2019: 146 Mio. Euro).

Der B2B-Bereich verzeichnete ein Wachstum von 13 Prozent und erzielte 2022 einen Gesamtumsatz von 799 Mio. Euro (2021: 709 Mio. Euro). Als Treiber agierte hier vor allem das ebenso nach der Coronakrise wieder erstarkte Messesegment. So stiegen die Messe-Umsätze um 54 Prozent auf 89 Mio. Euro (2021: 58 Mio. Euro). Auch in Zukunft ist ein stetiges Wachstum zu erwarten und soll laut Prognose bis 2027 zu Gesamteinnahmen von 901 Mio. Euro führen.

Auch der österreichische Musikmarkt wächst kontinuierlich. 2022 gab es einen Umsatz von 476 Mio. Euro - ein Plus von 51 Prozent gegenüber 2021 (314 Mio. Euro). Auch hier wird ein weiterer Anstieg - auf 574 Mio. Euro bis 2027 - prognostiziert. Treiber sind hier Streamingdienste und Konzerte.

Der österreichische Out-of-Home-Werbemarkt wird laut Prognose unter dem westeuropäischen Durchschnitt wachsen. Im Jahr 2022 ist der Gesamtumsatz um 14 Prozent gestiegen und betrug 332 Mio. Euro (2021: 290 Mio. Euro). Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 2,2 Prozent wird 2027 ein Wert von 370 Mio. erwartet. Der digitale Anteil werde dann bei gut 52 Prozent liegen (2022: 41 Prozent).

Bei Videospielen belief sich der Gesamtumsatz in Österreich 2022 bereits auf 811 Mio. Euro. Dieser werde bis 2027 voraussichtlich auf 982 Mio. Euro steigen. Somit verzeichnet der heimische Videospielmarkt in den kommenden Jahren ein anhaltendes Wachstum.

"Die Daten zeigen, dass sich die Unterhaltungs- und Medienindustrie in fast allen Segmenten von den Einbußen der letzten Jahre durch die COVID-19-Pandemie erholt hat", so Prieller. Zeitungen, Magazine und Bücher sind die große Ausnahme. Hier gab es 2022 einen Umsatzrückgang um 1 Prozent auf 2,25 Mrd. Euro. Zudem wird bis 2027 ein weiterer deutlicher Rückgang auf nur mehr knapp über 2 Mrd. Euro vorausgesehen.

Die globalen Umsätze der Unterhaltungs- und Medienbranche stiegen demnach um gut 5 Prozent auf 2,32 Billionen Dollar an. Die Digitalisierung gewinne weiter stark an Relevanz. Digitale Formate und Werbung dominieren auch hier den Markt zunehmend und sollen bis 2027 einen Großteil des Umsatzes der Branche ausmachen.

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