Verkauf der Senderkette im Endspurt: Berlusconi-Holding MFE steigert Beteiligung an ProSiebenSat.1 – tschechische PPF ebenfalls im Spiel
© ProSiebenSat.1
MARKETING & MEDIA Redaktion 14.08.2025

Verkauf der Senderkette im Endspurt: Berlusconi-Holding MFE steigert Beteiligung an ProSiebenSat.1 – tschechische PPF ebenfalls im Spiel

Finanzinvestor General Atlantic schlägt Insidern zufolge das Übernahmeangebot von MFE für ProSiebenSat.1 aus und verkauft sein ProSieben-Aktienpaket an PPF.

UNTERFÖHRING/MAILAND. Die Berlusconi-Holding MFE MediaForEurope machte mit ihrem aufgestockten Übernahmeangebot für ProSiebenSat.1 in den vergangenen Tagen Fortschritte. Zwei Tage vor Ablauf der 1,85 Mrd. Euro schweren Offerte hatte sich die italienische Gesellschaft 37,2% der Anteile am bayerischen Fernsehkonzern gesichert, zu dem in Österreich unter anderem die Sender Puls 4 und ATV gehören, wie aus einer Pflichtmitteilung vom Montag hervorgeht.

Gestartet war MFE mit knapp 30 Prozent. In den vergangenen Wochen konnte die Gesellschaft weitere rund drei Prozent außerhalb des Angebots einsammeln. Aktionäre erhalten für jeden Anteil 4,48 Euro plus 1,3 A-Aktien von MFE, die an der Mailänder Börse zuletzt mit 2,69 Euro gehandelt wurden. Viele institutionelle Anleger warten mit ihrer Entscheidung bis zum letzten Tag.

Der zweite Bieter, der tschechische Großaktionär PPF, plante ein Barangebot von 7,00 Euro je Aktie zur Aufstockung seiner Beteiligung auf maximal 29,99 Prozent. Bis Montag stagnierte der Anteil jedoch bei 15,8 Prozent. Am gestrigen Mittwoch lief die Frist ab. Die Papiere von ProSiebenSat.1 schlossen am Dienstag bei 7,87 Euro, zehn Cent unter dem Wert der MFE-Offerte.

Noch am Dienstag sickerte laut Medienberichten durch, dass Minderheitseigentümer General Atlantic offenbar das höhere Angebot der Berlusconi-Holding MFE ablehnt. General Atlantic habe für seinen Anteil von rund 2,4 Prozent an dem bayerischen Fernsehkonzern das Angebot von PPF angenommen, sagten zwei mit der Transaktion vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

PPF bietet zwar weniger je Aktie, zahle jedoch in bar – und stärkte damit kurz vor Fristende seine Position. (APA/red)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL