Vernetzter Kaffee
© Richard Tanzer
IoT-Diskutanten Eva Komarek, Thomas Grechenig, Rudolf Schrefl, Christian Rupp und Gerald Steger (v.l.).
MARKETING & MEDIA PAUL CHRISTIAN JEZEK 24.02.2017

Vernetzter Kaffee

Wie geht man am besten mit IoT um? Drei Business lud zur Podiumsdiskussion über das Internet der Dinge.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. In seiner Keynote näherte sich TU-Professor Thomas ­Grechenig dem IoT-Thema von verschiedenen Seiten:

Technologisch bedeute IoT die konstante Verbindung vieler Geräte mit zentralen Datenbanken; handwerklich müsse die Implementierung immer an den jeweiligen Fall angepasst werden.
Politisch gelte es, durch internationale Zusammenarbeit den großen – vor allem finanziellen – Vorsprung des Silicon Valley aufzuholen, und humanistisch betrachtet mache das IoT nur dann Sinn, wenn es dem Internet der Menschen diene.

Eine ganz große Chance

Die Diskutanten stimmten ­Drei-CCO Rudolf Schrefl zu, dass das Internet der Dinge eine riesige Chance sei, um Maschinen, Prozesse und Geschäftsmodelle neu zu denken.

Auf die Frage nach der nötigen Infrastruktur erklärte Digitales Österreich-Sprecher Christian Rupp, dass heutzutage die Wirtschaft dem Breitband folge.
Um dem zukünftigen Bedarf gerecht zu werden, werde es eine Mischung aus Glasfaser und Mobilfunk der 5. Generation brauchen. Hier sieht Schrefl vor allem die Politik gefordert, mutiger zu sein und die Rahmenbedingungen etwa bei Frequenzauktionen, Regulierung oder Datenschutz innovationsfreundlicher zu gestalten.

Auf Regionalität setzen

café+co-CEO Gerald Steger sieht gerade bei der Infrastruktur auch einen regionalen Wettbewerb, da etwa osteuropäische Länder über eine überraschend gute Infrastruktur verfügen.

Die Herausforderung liege vor allem darin, die regional unterschiedlichen Gewohnheiten der Menschen bei der Produktentwicklung zu berücksichtigen, da nur so Akzeptanz und Erfolg möglich seien. Stegers Fazit angesichts der Aufgabe, rund 30.000 Kaffeeautomaten zwischen Bodensee und Moskau digital zu vernetzen: „IoT rechnet sich nicht ohne einen Plattformbetreiber, der Digitalisierung, Robotik und Sensorik integriert anbieten kann.” Das neue IoT-Angebot von Drei richtet sich deshalb auch an Systemintegratoren, die damit auf Connectivity und Datenanalyse zurückgreifen können.
Laut Rupp hat erst ein Drittel der Firmen in Österreich erkannt, dass die Digitalisierung auch sie betreffen wird; nur wenige haben bereits eigene digitale Strategien entwickelt. In Zukunft werden sich aber fast alle Berufsstände damit auseinandersetzen müssen – von Juwelieren, die Schmuck im 3D-Drucker anfertigen, über Rauchfangkehrer, die von Sensoren im Rauchfang zur Reinigung gerufen werden, bis zu Tankstellenbesitzern, die neue Erlebnisshopping-Konzepte entwickeln müssen, wenn Elektroautos eine 20minütige Ladepause brauchen.

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