Ö3 mit den Ergebnissen der Jugendstudie 2025
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MARKETING & MEDIA Redaktion 10.04.2025

Ö3 mit den Ergebnissen der Jugendstudie 2025

WIEN. Die (Vor-)Urteile über die GenZ sind so zahlreich wie vernichtend: „Alle sind faul, arrogant, ignorant, empfindlich, unmotiviert, schwach, naiv, verwöhnt...!“ Aber wie denken die 16-25-Jährigen wirklich? Wie wollen sie leben? Was ist ihnen wichtig und was nicht?

Vier Wochen lang hat Hitradio Ö3 nachgefragt und präsentiert jetzt die Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie 2025. Rund 28.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben aufschlussreiche Einblicke, wie die GenZ in Österreich ihr Leben und die Welt sieht. Der bereits bei den Ö3-Jugendstudien der vergangenen Jahre deutlich absehbare Trend setzt sich fort und intensiviert sich: Die 16-25-Jährigen bauen ihre eigene Welt – und zwar ganz individuell. Immer deutlicher wird aber auch der Befund, dass sie sich missverstanden, nicht ernstgenommen und nicht gehört fühlen.

Zentrale Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie 2025
Inmitten von Krisen und zunehmender Unsicherheit ist der Großteil der GenZ mit ihrem Leben (86%), ihrem direkten sozialen Umfeld (86%) und ihrer Ausbildung oder Arbeit (78%) zufrieden. Die Bedeutung von sozialen Beziehungen spiegelt sich auch in der Freizeit der jungen Menschen: 90% verbringen diese gerne mit ihren Freundinnen und Freunden, ähnlich viele mit ihren Familien (87%) und rund die Hälfte der 16- bis 25-Jährigen ist in einem Verein aktiv.

Einig ist sich die GenZ darüber, was in ihrem Berufsleben zählt: Ganz oben auf der Liste stehen ein sicherer Arbeitsplatz, eine sinnvolle Tätigkeit, arbeiten auf Augenhöhe und arbeiten im Team – für jeweils rund 75% ist dies sehr wichtig. Mit 59% bereits etwas abgeschlagen folgt Work-Life-Balance, für 29% ist Homeoffice unerlässlich und für 25% die Vier-Tage-Woche. Das viel zitierte Klischee, die GenZ sei arbeitsscheu, wird nicht bestätigt: So ist es für 80% der jungen Menschen selbstverständlich, Vollzeit zu arbeiten und für zwei Drittel ist klar, dass sie sich bei der Arbeitssuche um die jeweilige Firma bemühen müssen und nicht umgekehrt.

Die Vorstellungen der GenZ für ihr eigenes Leben unterscheiden sich nicht grundlegende von jenen der Generationen zuvor: 72% möchten in der ein oder anderen Variante heiraten, für zwei Drittel sind Kinder Teil eines gelungenen Lebens. Die jungen Menschen vertreten jedoch gleichberechtigtere Haltungen als die älteren: Unter den 16-bis 25-Jährigen lehnt es beispielsweise die Mehrzahl beider Geschlechter ab, dass Care-Arbeit Frauen mehr liegen würde – unter den jungen Männern sind es 61%, unter den jungen Frauen 81%. Auch sollte es aus Sicht der GenZ inzwischen völlig normal sein, dass Väter ein Jahr in Babykarenz gehen – 91% der jungen Frauen, aber auch 76% der jungen Männer denken dies.

Die vergangenen Jahre haben an der GenZ Spuren hinterlassen – aktuell berichtet jeder Vierte von einer schlechten psychischen Verfassung. Weniger als früher sehen sich die jungen Menschen dabei auf sich allein gestellt: Konfrontiert mit psychischen Problemen, würde die Mehrzahl (69%) nicht zögern, Unterstützung und Hilfe zu suchen. Die ersten Ansprechpartnerinnen und -partner wären in diesem Fall Eltern und Freundinnen und Freunde.

Die aktuelle weltpolitische Lage beschäftigt die jungen Menschen nicht nur, sie steht auf der Liste ihrer Sorgen auch ganz oben: 80% berichten, dass ihnen die laufenden Kriege Angst machen. An die aktuellen Diskussionen anschließend, spricht sich die Mehrzahl (58%) der 16- bis 25-Jährigen gegen Aufrüstung aus. Die Entscheidung zwischen NATO und Neutralität wird von den jungen Menschen wiederum als eine zwischen Krieg und Frieden verstanden und geht mit 79% klar zugunsten letzterer aus. Hoffnungsträgerin der jungen Menschen ist die Europäische Union: Mit 59% vertraut die Mehrzahl der GenZ auf ihr Potenzial, die Herausforderungen unserer Zeit in den Griff zu bekommen.

Einem Großteil der GenZ ist es wichtig, über das aktuelle Geschehen informiert zu sein. Dabei verfolgen 56% der 16- bis 25-Jährigen die Nachrichten, um sich ein eigenes Bild machen zu können und weitere 32% informieren sich regelmäßig, obwohl Nachrichten für sie eine Belastung darstellen. Daran anschließend ist auch das Interesse der jungen Menschen an Politik und politischen Prozessen hoch (77%). Von der Politik vertreten fühlt sich jedoch nur ein kleiner Teil der GenZ (22%) – in den vergangenen Jahren hat sich diesbezüglich nicht viel verändert.

Das Erwachsenwerden inmitten von multiplen Krisen erfordert einen Balanceakt, mit dem die GenZ auf die ihr eigene Weise umgeht: Sie nimmt Anteil an den Geschehnissen der Welt, grenzt ihr eigenes Leben aber auch davon ab. In Bezug auf letzteres ist es ihnen so bislang auch gelungen, selbstwirksam und optimistisch zu bleiben (86%). Entlang der aufgezeigten Herausforderungen hat die GenZ derzeit keinen einheitlichen Blick auf die Zukunft: 43% verorten sich rund um den Begriff „Zukunftsangst“ – für sie gibt es derzeit zu viele Probleme und zu wenig Lösungsansätze. Im Gegensatz dazu wählen 57% den Begriff „Zukunft“ – für sie scheinen die aktuellen Probleme lösbar, wenn alle gemeinsam daran arbeiten.

„Bedeutung für das ganze Land“
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sagt zur Studie: „Im Rahmen unserer Mission, ein ‚ORF für alle‘ zu sein, ist die Ö3-Jugendstudie eine zentrale Säule und wesentliche Maßnahme, um den steten Dialog mit dem Publikum zu führen. Darum freut es mich besonders, dass jedes Jahr Zigtausende teilnehmen und damit die Ö3-Jugendstudie zu einem multimedialen ORF-Projekt für die Generation Z mit Bedeutung für das ganze Land machen.“

„Sicherheit und Klarheit fürs eigene Leben stehen bei der GenZ weit vorne. Das sagt die Ö3-Jugendstudie. Sie ist auch im fünften Jahr ein Dialog, der uns hilft, junge Menschen zu inspirieren und ihre Wünsche und Sorgen zu hören. So bleibt Ö3 auch in Zukunft eine relevante und verlässliche Plattform“, ergänzt Ö3-Senderchef Michael Pauser .

Alle Antworten auf die rund 80 Fragen quer durchs Leben der GenZ gibt es auf der Ö3-Homepage unter https://www.oe3jugendstudie.at/ergebnisse.php

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