Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
WELLENARTIG. Ein Jahr schwarz-blaue Regierung hat auch in der heimischen Medienlandschaft Spuren hinterlassen. Die Reihen der Gegner und der Befürworter wurden noch enger geschlossen, die Positionen sind weiter auseinandergerückt, der gegenseitige Argwohn gestiegen.
In keinem Jahr zuvor standen Journalisten so im Fokus der Öffentlichkeit und der Politik wie 2018 – nicht nur in Österreich, auch international.
Das Ganze hat aber auch sein Gutes. Das öffentliche Bewusstsein (zumindest bei jenen, denen klar ist, wofür eine Gesellschaft unabhängige Medien braucht) für die Bedeutung von uns Medienarbeitern ist auch gestiegen.
Leider hängen aber auch Phänomene wie Fake News, ermöglicht durch eigentlich positive neue Entwicklungen wie Social Media, wie ein Damoklesschwert über uns.
Denn gerade durch das Aufkommen der sogenannten neuen, digitalen Kommunikationskanäle ist das Alleinstellungsmerkmal der Medien geringer geworden. So brauchen etwa gerade Politiker nicht unbedingt Mainstream-Medien (Parteizeitungen gibt es ohnedies keine mehr), um mit ihren Wählerinnen und Wählern zu kommunizieren.
Dank Facebook, Twitter & Co können sie nun ungefiltert, unkritisch und vor allem unhinterfragt ihre Botschaften bei ihren Zielgruppen platzieren.
Unsere Bedeutung als Kontrollinstanz
Aber genau das ist das Problem. Die Rolle der Medien als Gatekeeper, kritischer Nachfrager und moralische Kontrollinstanz wird scheinbar immer weniger gebraucht.
Verschärft wird die Lage durch die wirtschaftliche Situation vieler Medienunternehmen. Denn in Zeiten, in denen die Presseabteilung diverser Parteien, Unternehmen oder Interessensvertretungen mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat als die gesamte Redaktion etwa einzelner Zeitungen, fällt es den Medien noch schwerer, auch künftig ihre ursprüngliche Rolle weiterhin einzunehmen.
Umso mehr wünsche ich uns allen ein glückliches, erfolgreiches und vor allem friedliches 2019!