••• Von Dinko Fejzuli und Jakob Klawatsch
Seit zehn Jahren steht die Initiative „Mutter Erde” für qualitativen Umweltjournalismus und gesellschaftliche Wissensvermittlung. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 haben sich der ORF und zahlreiche andere Initiatoren, darunter Greenpeace Austria und Global 2000, zum Ziel gesetzt, die drägendsten Umwelt-, Natur- und Klimaschutzprobleme journalistisch aufzuarbeiten.
medianet hat mit „Mutter Erde”-Geschäftsführerin Anita Malli und dem Vorstandvorsitzenden Pius Strobl über das Jubiläumsjahr gesprochen.
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Die erste Ausgabe von „Mutter Erde” aus dem Jahr 2014 trug den Titel „Rund ums Wasser”. Zehn Jahre später ist das Thema Wasser wieder Schwerpunkt, diesmal mit dem Titel „Wasser ändert alles”.
„Wir haben uns überlegt, was das Thema ist, mit dem wir die größtmögliche Öffentlichkeit erreichen. Für die Ausgabe heuer war das Thema Wasser schnell klar, auch schon vor der Hochwasserkatastrophe im September. Denn Wasser ist für unser Leben und unseren Planeten unerlässlich, gleichzeitig hat Wasser auch seine eigenen Gesetze”, erklärt Pius Strobl die Wahl des Themenschwerpunkts für dieses Jahr.
Wasser betrifft uns alle, in den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Anita Malli ergänzt dazu: „Wasser hat einen starken Konnex zum Klimawandel. Durch die globale Erwärmung kommt der Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht, es gibt entweder zu viel oder zu wenig Wasser. In der neuen Ausgabe wollen wir uns anschauen, wo im Alltag uns das berührt, etwa bei Überschwemmungen, steigenden Lebensmittelpreisen oder beim Umgang mit Ressourcen.”
Multimediales Programm
Der Schwerpunkt zum Thema Wasser startete im ORF mit Ausgaben von „ZIB Magazin Klima” ab dem 26. Oktober. ORF 2 zeigte am 29. Oktober das „Universum Spezial: Wasserwelten – Paradiese in Bedrängnis”. Magazine wie das „Weltjournal” und Radio-Langformate auf Ö1 folgen mit weiterer Berichterstattung. Die Landesstudios des ORF sind eng in die Berichterstattung eingebunden, da die Auswirkungen des Klimawandels je nach Region unterschiedlich ausfallen.
Die umfassende und multimediale Berichterstattung ist auf den Programmauftrag des ORF zurückzuführen, erläutert Strobl: „Der ORF hat als öffentlich-rechtlicher Sender die Kernaufgabe, Themen, die die Menschen in Österreich betreffen, in allen Bereichen aufzugreifen. Dazu zählt die Veränderung des Klimas und die Erderwärmung, die massive Auswirkungen auf unser Leben haben wird. An dem Thema führt kein Weg vorbei, wir nehmen unsere Aufgabe wahr.”
Studie zeigt hohes Interesse
Die Initiative „Mutter Erde” veröffentlicht seit 2020 neben den Magazin-Ausgaben eine Studie zum Themenschwerpunkt Klima, bei der die österreichische Bevölkerung beispielsweise über Interessen und Informationsstand zum Thema Klimawandel befragt wird.
„Wir haben seit 2020 mehrere Krisen, etwa die Pandemie oder eine starke Inflation. Dennoch ist das Interesse am Klimawandel gleich hoch geblieben. Auch die Bereitschaft für klimafreundliches Verhalten ist hoch. Etwa 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es dringend Maßnahmen gegen den Klimawandel braucht”, erklärt Malli die Erkenntnisse.
Die Studie soll auch aufzeigen, wie man Menschen beim Thema Klimawandel mobilisieren kann.