Weil es nicht egal ist,  wo Ihre Daten liegen
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MARKETING & MEDIA Redaktion 14.11.2025

Weil es nicht egal ist, wo Ihre Daten liegen

Die globale Instabilität lässt Unternehmen Daten nach Europa zurückholen, so Austriacard-Manager Spyros Sakellariou.

Angesichts der geopolitischen Lage denken immer mehr Unternehmen darüber nach, wo ihre sensiblen Daten tatsächlich liegen – und wer im Ernstfall darauf zugreifen könnte. Besonders Cloud-Dienste, die zwar in Europa angesiedelt sind, aber von US-Anbietern betrieben werden, stehen dabei im Fokus, da sie gesetzlichen Offenlegungspflichten unterliegen. „Wenn eine US-Behörde Daten anfordert und der Betreiber seinen Sitz in den USA hat, müssen diese Daten herausgegeben werden – selbst dann, wenn es sich um europäische Kundendaten handelt, die in europäischen Rechenzentren gespeichert sind“, sagt Spyros Sakellariou, Group AI & Data Analytics Director bei Austriacard.  „Damit sind Cloud-Daten im Grunde nicht sicher, es sei denn, die Cloud-Infrastruktur gehört ausschließlich europäischen Unternehmen“, so Sakellariou.

Mit GaiaB will Austriacard diese Lücke schließen. Gemeinsam mit Dell Technologies hat das Unternehmen eine Lösung entwickelt, die Künstliche Intelligenz vollständig innerhalb des europäischen Rechtsrahmens betreibt – auf Wunsch sogar direkt im Unternehmen.  „Unser Ziel ist, dass Daten und KI-Verarbeitung lokal bleiben“, erklärt Sakellariou. „So behält das Unternehmen die volle Kontrolle – über Speicherung, ­Nutzung und Training der Modelle.“

Sicherheit durch Nähe
Die zentrale Idee von GaiaB: sensible Informationen verlassen nie den europäischen Raum. „Wir betreiben eigene Cloud-Infrastrukturen innerhalb der EU und bieten zusätzlich hybride Szenarien an“, erläutert Sakellariou. „Die Agenten laufen lokal beim Kunden, während rechenintensive Prozesse in unserer sicheren europäischen Cloud stattfinden. Für Unternehmen und Institutionen, die alles selbst kontrollieren wollen, gibt es die GaiaB-Lösung – sie kann vollständig im eigenen Serverraum oder Rechenzentrum betrieben werden.“

Gerade dieser Punkt, die Unabhängigkeit von globalen Cloudanbietern, sei entscheidend. „Wenn Sie Daten an ein entferntes Modell schicken, kann es passieren, dass diese Daten – direkt oder indirekt – in Trainingsprozesse externer KI-Modelle einfließen“, so der Experte. „Das muss gar nicht böswillig sein, aber es kann einen Wettbewerbsnachteil bedeuten. Wer seine Daten selbst hält und verarbeitet, schützt damit nicht nur seine Privatsphäre, sondern auch seine Innovationskraft.“

KI zum Anfassen
Während KI bisher eher mit hohem Investitionsaufwand verbunden war, hat sich die Technologie inzwischen deutlich weiterentwickelt. „Früher brauchte man riesige Server und Stromanschlüsse, die an ein kleines Kraftwerk erinnerten“, sagt Sakellariou schmunzelnd. „Heute schaffen wir dieselbe Leistung mit kleinen, KI-optimierten Systemen, die weniger als 500 Watt verbrauchen. Das macht künstliche Intelligenz auch für mittelständische Unternehmen erschwinglich.“ Mit dieser Miniaturisierung öffnet sich der Markt. GaiaB kann laut Sakellariou „plug and play“ installiert werden: „Man schließt das System ans Firmennetzwerk an, legt fest, auf welche Datenquellen es zugreifen darf – etwa E-Mail-Server, Dateisysteme oder externe Anwendungen wie eine Customer-Relationship-Management-Plattform (CRM) – und kann sofort starten.“ Für größere Projekte bieten Austria­card und ihre Vertriebspartner zusätzlich Schulungen an. „Wir bilden IT-Mitarbeiter zu zertifizierten GaiaB-Administratoren aus. So bleibt das Know-how im Haus.“ Praktische Einsatzmöglichkeiten gibt es viele – und sie reichen weit über den klassischen IT-Bereich hinaus. „Ein typischer Anwendungsfall ist der automatische Umgang mit eingehenden E-Mails“, erklärt Sakellariou.

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