Werbebotschaften für eine Million Quadratmeter
© Bellutti
Parkhaus 4 – ebenfalls von Bellutti ausgestattet.
MARKETING & MEDIA Michael Fiala 02.03.2018

Werbebotschaften für eine Million Quadratmeter

Die Bellutti-Gruppe verfügt an den Standorten Wien, Klagenfurt und Innsbruck über 120 Mitarbeiter und eine Produktionsfläche von mehr als 4.000 m².

••• Von Michael Fiala

Die Olympischen Spiele in Südkorea sind Geschichte – und damit auch wieder ein großer Auftrag für die Bellutti-Gruppe, die einen großen Teil der Startnummern produziert hat.

Der Auftrag kam relativ kurzfristig, denn eigentlich wollten die Olympia-Organisatoren auf einen Billiganbieter setzen. Bei der Produktkontrolle fiel dieser jedoch durch. Binnen zwei Wochen musste Bellutti dann 5.000 Stück herstellen. Bereits jetzt arbeitet Bellutti an einem Vertrag für Olympia 2022.

7.000 Kunden in Europa

Doch Bellutti ist viel mehr als Startnummern. Die Gruppe verfügt mit Innsbruck, Klagenfurt und Wien über drei Standorte und mehr als 4.000 m2 Produktionsfläche. Rund 120 Mitarbeiter betreuen mehr als 7.000 Kunden in ganz Europa. „Wir verarbeiten im Grunde rund eine Million Quadratmeter pro Jahr. Wir sind jetzt auch gerade dabei, unsere Aktivitäten noch mehr zu fokussieren, um unser Portfolio für unsere Kunden verständlicher kommunizieren zu können. Da werden wir 2018 anfangen, es ist aber ein komplexes Thema, unser breites Angebot verständlich und einfach vermitteln zu können”, sagt Bernhard Hofer im Gespräch mit medianet.

Rückblickend auf das Jahr 2017 meint er: „2017 war unser großes Veränderungsjahr: Wir sind übersiedelt, und es hat organisatorische Veränderungen durch die Komplettintegration in die Bellutti-Gruppe gegeben. Die Marke ‚Plakativ' bleibt weiter bestehen, ist eine Niederlassung der Bellutti-Gruppe.”
Hofer sieht aktuell eine Konzentration am Markt, „die 2018 noch mehr werden wird”. Der persönliche Ausblick ist definitiv positiv. „Wir haben unseren Fokus noch mehr in Richtung Green-Printing verändert. Der gesamte Maschinenpark ist auf Latex-Technologie umgestellt worden.”
Zudem zieht das Projektgeschäft wie Fassadenbau oder Hausverkleidungen derzeit wieder an. Services, die sehr beratungs- und dienstleistungsintensiv sind, werden wieder forciert. Hofer weiter: „Unternehmen wollen dafür wieder mehr Geld ausgeben, der Wille ist wieder da. Wir haben einige Projekte in der Schublade, die in der Entscheidungsphase sind. Hier merkt man definitiv, dass die Unternehmen nicht mehr so zurückhaltend sind.”

Projekte zurückgeholt

Zudem hat Bellutti auch wieder einige Projekte zurückgeholt, wie etwa das Parkhaus 4 am Flughafen mit einer riesigen Werbefläche. Das weltweit agierende Unternehmen sieht sich dabei nicht nur als produzierender Betrieb, sondern stellt vor allem die Dienstleistung in den Vordergrund. „Wir können auch eine klassische Marketing-Abteilung mitbetreuen. Wenn ein Unternehmen eine ganze Hausfassade mit einer Werbung bestücken will, gibt es zunächst viele Fragezeichen: Wie kann ich das genau ausmessen, brauche ich einen Statiker, wie sieht es mit den Genehmigungen aus. Da ergeben sich viele Fragestellungen. Wir können das alles aus einer Hand betreuen, man muss uns nur anrufen.”

Klar abgrenzen will man sich vom Billig-Anbietermarkt: „Das kann jeder. Aber diese umfangreichen Dienstleistungen anbieten, können nur wenige.” Immer häufiger haben dabei die Kunden gleich vor dem Start eines Projekts konkrete finanzielle Vorstellungen: „Wir haben für zwei Kunden Pop-up-Stores konzipiert. Dieser Kunde ist nur mit der Idee und seinen Budgetvorstellungen zu uns gekommen und hat gefragt: Geht das? Kunden kommen immer öfters vorher schon mit konkreten Budgetvorstellungen, das erspart auch ewiges Hin und Her mit Etatverhandlungen, und am Ende war es dann doch oftmals nicht möglich, etwas umzusetzen.”
Wichtig ist dem Unternehmen auf jeden Fall die Nachhaltigkeit, wie zum Beispiel mit den Taschen von Verena Bellutti, die nachhaltig und lokal produziert werden. Im klassischen Out-of-Home-Geschäft bedarf es aber noch einiger Überzeugungsarbeit wie Bernhard Hofer ergänzt: „Im Groben kann gesagt werden, dass sich das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und der wirtschaftliche Druck, der in der Branche herrscht, nicht mehr ausschließen. Jedoch ist es immer noch schwierig, Skaleneffekte im Bereich des nachhaltigen Digitaldrucks zu erreichen, da die großen Absatzmengen fehlen und auch kein Anreiz seitens der Politik für Nachhaltigkeit im klassischen Out-of-Home-­Geschäft geschaffen wird.”
Solange die Entsorgung ökologisch bedenklicher Materialien zu niedrigen Kosten möglich sei, müsse viel Überzeugungsarbeit für grüne Materialien durch den Vertrieb geleistet werden. Der Fokus auf Nachhaltigkeit habe aber sehr viele positive Auswirkungen auf die Arbeitsweise von Druckunternehmen und damit positive Umwegeffekte für die gesamte Branche.

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