••• Von Alice Hefner
STUTTGART. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) hat die Situation für hochautomatisierte Autos auf deutschen Autobahnen untersucht. Kaum ein technischer, politischer oder ökonomischer Aspekt bleibt dabei unbeleuchtet; dabei lassen sich Forderungen an Politik und Autohersteller gut herauslesen.
Einbau einer Black Box
Es sei unter Experten der Automobil- und Versicherungsbranche inzwischen Konsens, heißt es in der Studie, dass „Unfalldatenspeicher eine Zulassungsvoraussetzung für hochautomatisierte Pkw sein werden. Automobilhersteller, Versicherungen und Fahrzeughalter müssten im Falle eines Unfalls (mittels einer Blackbox) zweifelsfrei die Frage nach Schuld und Verantwortung beantworten können.”
Die Studie geht davon aus, dass bis zum Jahr 2020 Funktionen wie Stau- oder Autobahnpiloten in der Oberklasse obligat sein werden.
Wenig gefallen dürften der Politik Aussagen zur Einbindung hochautomatisierter Fahrzeuge in telematische Systeme. Die Studie bestätigt die Position der Konzerne, wonach Autos zunächst ohne entsprechende Infrastruktur (Intelligent Transport Systems/ITS) fahren können.
Internet ist nicht nötig
Internet- oder Mobilfunkverbindungen sind daher für die Funktion der Autos nicht erforderlich. Allerdings böten sogenannte Car-to-X-Systeme die Möglichkeit, „in verschiedenen Verkehrsszenarien die Qualität des automatisierten Fahrzeugverhaltens zu steigern”.
EU-Digitalkommissar Günther Oettinger und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten in der Vergangenheit immer wieder darauf verwiesen, dass autonome Autos auf Spezialdienste im Netz angewiesen seien.
Eine der höchsten Hürden für die neuen Autos könnte die Freigabefalle darstellen. Dies bedeutet, dass die automatisierten Funktionen zu komplex sind, um sie in wirtschaftlich vertretbarer Weise vollständig testen zu können.