Batterie-Innovation
© Resch/Oliver Wolf
Haben Resch im Jahr 2000 gegründet: Andrea und Gerald Resch, Geschäftsführer-Duo des Unternehmens.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 13.06.2025

Batterie-Innovation

Der heimische Automotive-Zulieferer Resch hat ein ­innovatives und massiv kostensparendes Batteriesystem entwickelt.

ST. STEFAN. In China, Südkorea und Japan entsteht die technologische Infrastruktur der Zukunft: In den asiatischen „Gigafactorys” werden nicht nur Batteriezellen entwickelt, sondern auch Module und komplette Speichersysteme gefertigt – für Elektrofahrzeuge, stationäre Speicher, Industrieanlagen und mobile Anwendungen. Das Batteriedesign folgt dabei einem Ziel: maximale Effizienz bei minimaler Varianz. Dafür werden die Zellen in Trägersysteme oder Gehäuse geklebt oder verschweißt – für stabile, aber starre Einheiten. Das Problem: Die unveränderlichen Batteriemodule lassen sich weder reparieren noch recyceln – weil sich einzelne defekte Zellen nicht entnehmen lassen.

Revolutionärer Ansatz

Genau hier setzt das österreichische Technologieunternehmen Resch an: Der Familienbetrieb im südoststeirischen St. Stefan im Rosental hat bereits 2023 die Entwicklung eines neuartigen Systems gestartet – es sei ein „revolutionärer Ansatz”, betont Gerald Resch, der das Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau Andrea Resch leitet.

Zellen mechanisch gesteckt

Der markanteste Unterschied der Lösung gegenüber vorhandenen Herangehensweisen: die Abkehr von Klebstoffen und Schweißverbindungen. „Stattdessen werden die einzelnen Zellen mechanisch gesteckt – defekte Zellen können dadurch gezielt getauscht werden, ohne das gesamte Modul zu ersetzen. Man muss es sich wie Lego vorstellen”, vereinfacht Resch. Das erleichtert auch das Recycling am Ende des Lebenszyklus der Batterien. Weiterer Vorteil: Das System ist mit allen gängigen Zelltypen kompatibel.

„Wir haben das Batteriemodul völlig neu gedacht. Auch aus dem Reiz heraus, eine marktfähige Lösung aus Europa an den Start zu bringen”, sagt der Geschäftsführer. Nicht nur technologisch ist das gelungen: Resch rechnet im Fall einer Serienentwicklung mit Kostenersparnissen von bis zu einem Drittel – im Vergleich zur Konkurrenz

Weitere Einsatzgebiete

Das Interesse der internationalen Industrie hat sich das eigentümergeführte Unternehmen schon jetzt gesichert: Zurzeit prüfen mehrere mitteleuropäische Automobilisten eine Serienentwicklung der steirischen Innovation. „Wir befinden uns in vielversprechenden Gesprächen”, bestätigt Resch. Vor allem für Automotive-Neueinsteiger sei die Lösung besonders attraktiv, aber auch in anderen Branchen sei eine Anwendung möglich, unterstreicht Resch: „Überall, wo eine E-Batterie im Spiel ist – also von Flugzeugen über Schiffe bis hin zu Batteriespeichern – kann unser Verfahren angewendet werden.” (red)

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