WIEN. Fünf aktuelle Fahrzeuge traten beim jüngsten Crashtest von Euro NCAP an. Neben den aktuellen Varianten der bekannten Tiguan (VW) und Tourneo Custom (Ford) waren mit dem Mifa 7 von Maxus sowie den Modellen X und 001 von Zeekr auch zwei Hersteller aus China vertreten, deren Namen in Europa noch nicht ganz so geläufig sind. Bei den chinesischen Fahrzeugen handelt es sich um E-Autos unterschiedlicher Klassen, während bei VW und Ford Modelle mit Verbrennungsmotor untersucht wurden. Überprüft wurden wie üblich Erwachsenen- und Kindersicherheit, der Schutz verletzlicher Verkehrsteilnehmer sowie die Ausstattung mit Fahrassistenzsystemen.
Thomas Hava, ÖAMTC-Experte für Fahrzeugsicherheit, fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: „Die chinesischen Hersteller dürfen sich über fünf Sterne für ihre drei Autos freuen – vor allem Zeekr ist mit dem X ein Fahrzeug gelungen, das Sicherheit auf höchstem Niveau bietet. Aber auch der VW Tiguan überzeugt und erreicht ebenfalls die Höchstwertung. Weniger gut lief es für den Ford Tourneo Custom: In der Serienausstattung muss er sich mit drei Sternen begnügen. Nimmt man das optionale Sicherheitspaket dazu, gehen sich vier Sterne aus – allerdings gegen Aufpreis, was kritisch zu sehen ist.“
Die mittlerweile dritte Generation des VW Tiguan offenbarte im Crashtest kaum Schwächen. Der ÖAMTC-Techniker bemängelt in diesem Zusammenhang allenfalls die Bauweise der Frontpartie, die gefährlich für Unfallgegner sein kann. „Verbesserungspotenzial sehen wir ferner beim Schutz von Fußgängern und Radfahrenden sowie bei einigen Sicherheits- und Notbremsassistenten, die besser funktionieren könnten“, so Hava. Die Fahrassistenten sind auch beim Maxus Mifa 7 ein kleiner Schwachpunkt – insgesamt ist aber auch der Minivan aus China ein sehr sicheres Fahrzeug.
Bei Zeekr handelt es sich um eine Marke, mit der der chinesische Automobil-Konzern Geely auf Elektro-Modelle im Premium-Segment setzt. Im Crashtest überzeugten sowohl der Kompakt-SUV Zeekr X als auch der Zeekr 001 aus der oberen Mittelklasse. ÖAMTC-Experte Hava: „Weder in Hinblick auf die Erwachsenen- noch auf die Kindersicherheit gibt es viel zu beanstanden. Schwachpunkt ist – wie so oft – der Schutz verletzlicher Verkehrsteilnehmer, denen bei einem Aufprall an den A-Säulen schwere Verletzungen drohen. Einigermaßen ausgeglichen wird dieses konstruktionsbedingte Problem durch die Ausstattung mit gut funktionierenden Erkennungs- und Notbremssystemen.“
Der Ford Tourneo Custom hat bei der Sicherheit für erwachsene Fahrzeuginsassen mit Schwächen zu kämpfen: Bei einem der Frontcrash-Versuche wurde festgestellt, dass das Risiko für Oberschenkelverletzungen erhöht ist – fünf Sterne waren daher nicht erreichbar. „Umso wichtiger sind gut arbeitende Assistenzsysteme, die Unfälle verhindern oder zumindest ihre Folgen mildern können. Der Tourneo verfügt auch über sehr gute Assistenten, nur die Erkennung und automatische Notbremsung gegenüber anderen Autos klappte nicht in jedem Fall“, erklärt der ÖAMTC-Techniker. In der Standard-Variante führte dieses Problem zu einer Gesamtwertung von drei Sternen. Das optionale Sicherheitspaket verbessert die Situation etwas, sodass es in dieser Konfiguration für vier Sterne reicht.
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