Die Österreich-Pläne von E-Autobauer Polestar
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MOBILITY BUSINESS Redaktion 11.02.2022

Die Österreich-Pläne von E-Autobauer Polestar

Mit Premium-Fahrzeugen und „Digital-First”-Strategie will die Volvo-Tochter hierzulande nachhaltig wachsen.

WIEN. Nein, Fahrzeuge mit klassischen Verbrennungsmotoren sucht man bei Polestar vergeblich. Und auch klassische Verkaufsschauräume und Autohäuser gibt es bei der schwedischen Marke – ein Joint Venture von Volvo und Geely – hierzulande nicht. Stattdessen: Ein als Polestar Space bezeichneter, hipper Flagship-Store im Parterre des Hochhaus Herrengasse in der Wiener Innenstadt und die Devise „digital first”.

Bedeutet: Kunden können die Fahrzeuge – im Portfolio befindet sich neben ganz wenigen Exemplaren des Plug-in-Hybrid-Modells Polestar 1 der Polestar 2 mit Standard Range oder Long Range Single Motor und Long Range Dual Motor – online betrachten, konfigurieren und Testtermine vereinbaren. Auch der Kaufprozess und der Abschluss von Leasing- und Kreditfinanzierungen sowie von Versicherungen (über Partner) erfolgt im Rahmen einer 360-Grad-Customer-Journey vollständig online.

Dichtes Servicenetzwerk

Während Polestar als Marke einen eigenständigen Weg geht, nutzt man bei Service und Vertrieb die Verbindungen zu Volvo. In Österreich gibt es daher aktuell bereits 26 autorisierte „Polestar Servicepunkte”, die Ansprechpartner für Services, Wartungen und Reparaturen bieten. Bei vier Partnern finden zudem Fahrzeugübergaben statt – bei der Grünzweig Automobil GmbH in Wiener Neudorf, in Oberösterreich bei der Autowelt Linz, bei Spes Automobile GmbH in Graz sowie beim Autopark in Innsbruck.

Synergieeffekte durch Volvo

In Linz hat vor Kurzem auch die erste Polestar Temporary Destination eröffnet, an den anderen Standorten folgen zusätzliche Locations, um die Marke kennenzulernen und Testfahrten zu absolvieren.

„Durch unsere Nähe zu Volvo profitieren wir von Synergieeffekten. Das beginnt bei der Fahrzeugtechnik und geht bis zum qualitativ hochwertigen Servicenetzwerk. Dieses Fundament unterscheidet uns wesentlich von anderen jungen Automarken, die ein solches Netzwerk erst aufbauen müssen, und macht uns für Kunden attraktiv”, ist sich Thomas Hörmann, Managing Director Polestar Österreich, sicher.
Wobei sich die Attraktivität bei einer derart jungen Marke natürlich erst in den Verkaufszahlen niederschlagen muss. Die Statistik Austria weist für Polestar 2021 hierzulande 125 neu zum Verkehr zugelassene Fahrzeuge aus, weltweit reklamiert der Hersteller 29.000 verkaufte Autos für sich – ein Plus von 185% gegenüber 2020.
Seine globale Präsenz konnte Polestar im vergangenen Jahr von zehn auf 19 Märkte erhöhen, im ersten Halbjahr 2022 sollen Niederlassungen in Spanien, Portugal, Irland, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und Israel dazukommen. Bis Ende 2023 will die Marke dann auch schon mit neuen Modellen in mindestens 30 globalen Märkten aktiv sein.

Langfristige Perspektive

Der Verkaufsstart des Polestar 3, einem besonders klimaschonend hergestellten Premium-Elektro-SUV, das autonomes Fahren auf Autobahnen beherrscht, soll noch heuer erfolgen. Im Jahrestakt ist dann der Launch weiterer Modelle geplant – vom Polestar 5 wurden kürzlich auch bereits erste Bilder veröffentlicht. Die Verkaufszahlen sollen im Zuge der Expansion bis 2025 auf knapp 300.000 Fahrzeuge klettern.

Zurück nach Österreich und den nationalen Zielen, bei denen man sich auf keine konkreten Zahlen festnageln lassen möchte: Ziel sei es, die Präsenz weiter auszubauen und sich mit Aktionen wie der Pop-up-Location am Wiener Eistraum langfristig zu etablieren. Dabei erhofft man sich, insbesondere bei Business-Kunden Marktanteile zu gewinnen. (red)

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