Wien. Wo die deutschen Konkurrenten um jedes Kilo kämpfen und immer ranker und schlanker werden, bekennen sich die Amerikaner bei ihrem weltweit meistverkauften Modell zum Big Mac und satteln sogar nochmal eine Nummer drauf. Denn zum ersten Mal gibt es den Escalade jetzt auch bei uns in der ESV-Version. Die kostet zwar noch einmal 2.200 Euro mehr, bietet dafür aber etwa 35 Zentimeter mehr Radstand und insgesamt sogar 51 Zentimeter mehr Länge.
Ausschließlich Fünftürer
Bei dann insgesamt 5,70 Metern sieht ein Porsche Cayenne dagegen fast schon wie ein Spielzeug aus, und auch ein Mercedes GL oder ein Audi Q7 haben in der Komfortwertung kaum mehr eine Chance. Denn während die Hinterbänkler bei den deutschen Herstellern die Knie bis zu den Ohren ziehen müssen, kann man beim Caddy auch in der dritten Reihe noch lässig lümmeln. Der Escalade ESV ist weniger ein Wagen als eine Wohnung auf Rädern und umgarnt die Kunden mit einer Opulenz, wie man sie nur von Hotelsuiten kennt: Die Sessel sind bequemer als daheim in der guten Stube. Der Nachwuchs hat auch in der dritten Reihe mehr Platz als in den meisten Kinderzimmern. Und der Kofferraum fasst mit maximal 3,5 Kubikmetern mehr als manche Kellerräume. Schon im Standard-Format von 5,18 Metern ist der Escalade ein imposantes Auto, das dem Betrachter mit seinem kantigen Design und den wuchtigen 22-Zöllern einen gewissen Respekt abringt und einen angesichts des üppigen Chrom-Zierrats auch in der Dämmerung zur Sonnenbrille greifen lässt. Aber als ESV wirkt der Escalade auf europäischen Straßen gar vollends wie Goliath auf einer Spritztour im Land der Lilliputaner. Zwar machen auch bis zu 1.000 elektronische Justierungen pro Sekunden aus dem Schwergewicht keinen Sportwagen. Und egal wie das Auto gerade programmiert ist, arbeitet man am Lenkrad wie ein Busfahrer. Aber bequemer als mit dem Escalade kann man kaum über die Autobahn bummeln. Unter der Haube werkelt ein Kraftwerk nach alter Väter Sitte: Diesel? Hybrid? Downsizing? Von wegen! Ein großes Auto braucht einen großen Motor, und was gibt es da besseres als einen soliden Achtzylinder.
Qualität hat ihren Preis
Also fährt auch der neue Escalade wieder mit einem 6,2 Liter großen V8-Motor mit 428 PS und 610 Nm Drehmoment, der allerdings mittels Zylinderabschaltung einen Normverbrauch von rund 13 Liter anstrebt. Groß und großzügig, lässig und luxuriös und mit Rear-Seat-Entertainment, Head-up-Display, Touchscreen-Navigation im XXL-Format und einem Heer elektrischer Helfer gibt es den neuen Escalade um 122.900 Euro oder in der Premiumversion um 136.000 Euro. (red)