••• Von Moritz Kolar
Nach der coronabedingten Absage 2020 fand vergangene Woche der Pariser Autosalon nach vierjähriger Pause wieder statt. Bei der nun im jährlichen Wechsel mit der IAA in Deutschland geplanten Autoschau standen dieses Mal vor allem die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte, die Erforschung alternativer Kraftstoffe sowie von Wasserstoffantrieben und der Einzug Künstlicher Intelligenz in die Autos im Mittelpunkt. Inklusive der ausstellenden Ausrüster und Zulieferer wurden damit aber nur drei Messehallen belegt – zahlreiche Hersteller hatten auf einen Messebesuch verzichtet.
Viele Autobauer ließen aus
Dabei ließen neben den Amerikanern und Koreanern auch die deutschen Hersteller den „Mondial de l’Auto 2022” links liegen. Volkswagen, Audi und BMW waren in Paris überhaupt nicht dabei, Mercedes zeigte immerhin mit einer Veranstaltung in der Stadt Flagge und präsentierte im Musée Rodin sein AMG EQE SUV.
Während es von Peugeot in einer Weltpremiere den neuen 408 zu sehen gab, suchte man eine Stellantis-Schwesternmarke überraschenderweise vergeblich am Messegelände – Citroën ließ das früher für die Marke so wichtige Heimspiel aus.
Neuheiten von Renault & Co
Von DS gab es den neuen Plug-in-Hybrid DS4 E-Tense mit höherer Reichweite zu sehen, Renault zeigte seine robust gehaltene Studie 4ever Trophy und den Kadjar-Nachfolger Austral.
Für Aufsehen sorgte die Re-nault-Tochter Alpine mit dem futuristischen Alpenglow, einem auf einen Wasserstoff-Antrieb basierenden Le-Mans-Boliden.
Die wie Citroën und Peugeot zur Stellantis-Gruppe gehörende Marke Jeep gab sich im Vergleich dazu deutlich geerdeter und rückte mit dem elektrisch angetriebenen Avenger ihren erster Stromer ins Rampenlicht.
Chinesen klotzten in Paris
Am Pariser Autosalon prominent in Szene zu setzen wussten sich die chinesischen Hersteller. Dabei stach vor allem Great Wall Motors heraus. Am Stand seiner Elektroauto-Marke Wey drehte sich neben dem vergleichsweise kleinen Plug-in-Hybrid Coffee 02 alles um den „großen Bruder” Coffee 01, der zuletzt das drittbeste Crashtest-Ergebnis aller Zeiten einfahren konnte und knapp 150 km rein elektrische Reichweite verspricht.
Die ebenfalls zu Great Wall gehörende Marke Ora zeigte ihren Kompakt-Stromer Funky Cat und den größer und besser ausgeführten The Next Cat.
Nächster BYD-Starter
Last, but not least, gab es von BYD die neue Elektrolimousine Seal zu sehen, die wohl bald auch in Österreich erhältlich sein wird. Gemeinsam mit Denzel will der chinesische Hersteller ja bekanntlich noch heuer sein Debüt am heimischen Markt geben.
Zunächst sollen mit der E-Limousine Han, dem E-SUV Tang und dem C-Elektro-SUV Atto 3 aber vorerst drei Modelle erhältlich sein. Wann und ob der Seal dann auch nach Österreich kommen wird, dürfte aber wohl zeitnah bekannt gegeben werden.