BRÜSSEL. Der EU-Neuwagenmarkt bleibt im Krisenmodus: Im April stieg der Neuwagenabsatz in der EU zwar um 1,3 Prozent, im bisherigen Jahresverlauf liegen die Neuzulassungen EU-weit allerdings 1,2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.
In Österreich stiegen die Neuzulassungen im April überdurchschnittlich stark – um 16,5 Prozent – für die ersten vier Monate des Jahres ergibt sich insgesamt aber nur ein Plus von 7,4 Prozent. Damit bleibt das Absatzniveau weiterhin deutlich – um 19 Prozent – unter dem des Jahres 2019, bevor die Corona-Pandemie und der anschließende Chipmangel für Absatzeinbrüche sorgten.
„Europaweit bleibt die Nachfrage nach Neuwagen auf niedrigem Niveau“, sagt Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY. „Obwohl das Marktvolumen stagniert und die Produktionszahlen zu gering sind, um für Auslastung der Fabriken zu sorgen, gibt es bemerkenswerte Veränderungen bei den Marktanteilen der einzelnen Hersteller und den Antriebsarten: Verbrennungsmotoren verlieren deutlich, während Elektroautos und Hybride dazugewinnen.“
Als Gründe für die schwache Autokonjunktur nennt Preiss die anhaltende Rezession beziehungsweise wirtschaftliche Stagnation und deren Auswirkungen wie Investitionszurückhaltung auf Unternehmensseite und die Unsicherheit bezüglich Arbeitsplatz auf Konsumentenseite. Aber auch die hohen Neuwagenpreise, die nicht zuletzt ein Ergebnis zunehmender Regulierung sind. „Die vielen modernen Technologien, die in heutigen Neuwagen eingebaut werden müssen, verursachen erhebliche Kostensteigerungen.“
Preiss erwartet für das laufende Jahr ein ähnliches Absatzniveau wie im Vorjahr: „Der Markt stagniert, es gibt keinen Fortschritt. Die Industrie muss sich darauf einstellen.“