Neue EU-Hürde droht zum Stolperstein zu werden
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MOBILITY BUSINESS Jürgen Zacharias 09.12.2016

Neue EU-Hürde droht zum Stolperstein zu werden

Zahlreiche große Hersteller könnten im Jahr 2021 die Emissions­vorgaben der Kommission verfehlen.

••• Von Jürgen Zacharias

WIEN. Es wird ein Wettlauf mit der Zeit – zumindest für Ford, General Motors, Hyundai-Kia, Fiat Chrysler, Volkswagen, Daimler, BMW und Jaguar Land Rover. Laut einer aktuellen ­Untersuchung der internationalen Unternehmensberatung PA Consulting drohen diese acht Hersteller nämlich 2021 die von der EU-Kommission vorgegebenen CO2-Ziele zu verpassen, was Strafzahlungen von 95 € pro Fahrzeug und Gramm zur Folge hätte. Für Peugeot Citroën, ­Toyota, Renault Nissan und Volvo sieht es der Studie zufolge (siehe Grafik unten) hingegen deutlich besser aus.

Trendumkehr noch möglich

PA Consulting hat in der Studie auf Basis der aktuellen und angekündigten Modelle und technologischer Neuerungen errechnet, welche Hersteller die „95-Gramm-Hürde” (beziehungsweise das für ihn errechnete Ziel – Jaguar Land Rover muss beispielsweise nur ein CO2-Ziel von 132 Gramm erreichen) schaffen werden und welche nicht.

Peugeot Citroën, Toyota, ­Renault Nissan und Volvo sind laut Thomas Göttle, Automobilexperte bei PA Consulting, dank konsequenter Hybridisierung und Elektrifizierung der Modellpalette gut unterwegs und dürften 2021 die Emissions-Hürde zum Teil deutlich nehmen.
Bei Hyundai-Kia und Fiat sei die schlechte Entwicklung auf den Boom schwererer Autos mit stärkeren Motoren und eine fehlende Strategie bei alternativen Antrieben zurückzuführen.
Ähnlich stellt sich die Situation bei den deutschen Herstellern dar: Laut PA Consulting dürfte Volkswagen 2021 mit seinen Emissionen durchschnittlich bei 99,1 g liegen und damit um 2,8 g über dem Zielwert. Knapper geht es bei Daimler zu (laut Prognosen um 1,1 g über dem Zielwert), deutlicher droht mit 3,4 g BMW das Ziel zu verpassen.
Allerdings bestehe laut Göttle auch für diese Hersteller noch Hoffnung. „Prinzipiell kann jeder Hersteller das Steuer noch herumreißen.”

Drohender Imageverlust

Berechnungen von PA Consulting zufolge würden die Strafzahlungen für die Hersteller ordentlich ins Geld gehen. Fiat Chrysler müsste demnach 2021 600 Mio. € Strafe bezahlen, VW müsste mit mehr als einer Mrd. € rechnen, und BMW immerhin mit 350 Mio. €.

In die Berechnungen nicht eingeflossen ist der mit Verpassen der Ziele verbundene Imageverlust, der laut Göttle für die Hersteller eine enorme Triebfeder zur Verbesserung darstelle. „Eher wird man die Preise von E-Modellen senken und Verluste in Kauf nehmen, als diesen Imageverlust zu riskieren”, so Göttle beispielweise über die Situation bei VW.

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