WIEN / BRÜSSEL. Der europäische Zusammenschluss des Automotive Aftermarket, also der freien Kfz-Teilehändler und -Werkstätten (FIGIEFA: Fédération Internationale des Grossistes, Importateurs & Exportateurs en Fournitures Automobiles), hat vor wenigen Tagen den Österreicher Walter Birner zum Vizepräsidenten gewählt. Als Obmann des VFT (Verband der freien Kfz-Teilehändler in Österreich) ist er der Vertreter Österreichs in diesem europäischen Verband, der Mitglieder aus insgesamt 18 Staaten hat.
„Rund 50 Prozent der Kfz-Reparaturen werden in markenunabhängigen Werkstätten erledigt“, zeigt Birner die Wichtigkeit dieses Segmentes auf. „Daher ist es unbedingt notwendig, dass es auch weiterhin einen freien Markt an Werkstätten und Teilehändlern gibt. Nur das ermöglicht Reparaturen zu fairen Preisen und damit leistbare Mobilität für eine sehr große Zahl an Menschen“, betont er vor dem Hintergrund drohender wettbewerbsbeschränkender Regelungen in Europa, wie etwa durch die Gruppenfreistellungsverordnung.
„Vielfach herrscht noch der Irrglaube, dass freie Teilehändler keine Originalteile verwenden“, so Birner weiter. Das Gegenteil sei aber der Fall. „Die Hersteller von Fahrzeugen lassen ihre Teile zum Großteil von Dritten produzieren. Und genau von diesen beziehen auch die freien Teilehändler ihre Ersatzteile und garantieren so, dass immer die originalen Markenersatzteile verbaut werden. Die rund 4.500 freien Werkstätten in Österreich verwenden, wie die markengebundenen Werkstätten, gleichwertige Produkte. So erhalten Kunden in den freien Werkstätten eine absolut gleichwertige Einbauleistung.“
„Über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs betrachtet – von der Produktion bis zur Entsorgung –, ist es besser, ein Fahrzeug zu reparieren und damit zu erhalten, anstatt es durch ein neues zu ersetzen“, ist Walter Birner überzeugt. Durch hochwertige Ersatzteile können der Lebenszyklus eines Fahrzeugs verlängert und gleichzeitig die Umweltstandards verbessert werden. „Pflegen, Service machen, reparieren, das sind die drei wichtigsten Punkte, um ein Fahrzeug technisch in Schuss und den Standards entsprechend zu erhalten.“ Autos müssen darum reparaturfähig sein. In vielen Industriezweigen ist es üblich geworden, Produkte so zu konstruieren, dass eine Reparatur gar nicht mehr möglich ist. „Das ist eine Verschwendung von Ressourcen“, warnt Birner vor falschen Entwicklungen. Daher müssen Fahrzeuge so gebaut werden, dass sie auch wiederaufbereitet werden können. (jz)