ÖAMTC kritisiert EU-Strafzölle
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Elektroautos aus chinesischer Produktion werden in Zukunft in der Europäischen Union nur mehr mit Preisaufschlägen verkauft.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 21.06.2024

ÖAMTC kritisiert EU-Strafzölle

Mobilitätsclub betont: Preisaufschläge der Europäischen Union für Elektroautos aus China gefährden die Klimaziele.

WIEN. Die EU-Kommission hat sich für vorläufige Zusatzzölle auf Elektro-Autos aus chinesischer Produktion entschieden. Beim Mobilitätsclub sieht man diesen Vorstoß kritisch: „Europa hat sehr ehrgeizige Klimaziele, die ohne einen signifikanten Zuwachs bei der E-Mobilität nicht zu erreichen sind. Ein breiterer Umstieg kann aber nur gelingen, wenn sämtliche E-Autohersteller auch künftig Preis- und Innovationsdruck verspüren“, fasst Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung, zusammen. „Die Kommission ist – Sonderzölle hin oder her – gefordert, den Beitrag der Konsumenten zur Erreichung der Klimaziele mit Hilfe der Elektromobilität nicht einzuschränken.“

E-Mobilität gilt als wichtigster Hebel zur Erreichung der Klimaziele im Verkehr. Derzeit stockt ihr Hochlauf in Europa – ein Grund dafür ist, dass vorwiegend hochpreisige Modelle am Markt verfügbar sind, während preisgünstige Alternativen fehlen. Wiesinger: „Letztendlich treffen die Zölle vor allem jene Menschen, die sich für die E-Mobilität entscheiden würden, wenn die Fahrzeuge günstiger wären. Die aktuelle Diskussion schreckt viele potenzielle Käufer von E-Autos vermutlich zusätzlich ab.“

Bereits zum Zeitpunkt des Beschlusses des Verbrennerverbotes war klar: Für die europäische Fahrzeugindustrie werden sich massive Anstrengungen auftun, wenn zur Erreichung der CO2-Neutralität im Verkehr de facto ausschließlich auf Elektromobilität gesetzt wird. Schließlich hat China frühzeitig die entsprechende Industrie entwickelt, sich Zugang zu Rohstoffen gesichert und sich insbesondere bei der Batterie-Fertigung einen Innovationsvorsprung erarbeitet. Bernhard Wiesinger: „Jetzt auf Schutzzölle zu setzen und E-Autos für die Konsumenten zu verteuern, ist der falsche Weg, Preis- und Innovationswettbewerb dürfen nicht ausgeschaltet werden. Denn wenn man die Klimaziele ernst nimmt, braucht es günstige E-Autos. Gleichzeitig braucht es in Europa – so wie überall sonst auf der Welt – einen technologieoffenen Zugang, um die Klimaneutralität im Verkehr zu erreichen.“ 

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