ÖAMTC-Winterreifentest
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Das GesetzDer Lenker darf in Österreich ein Kraftfahrzeug vom 1. November bis 15. April bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen nur dann in Betrieb nehmen, wenn an allen Rädern Winterreifen oder Schneeketten auf mindestens zwei Antriebsrädern angebracht sind.
MOBILITY BUSINESS 02.10.2015

ÖAMTC-Winterreifentest

Nur fünf von 35 Modellen sind „sehr empfehlenswert”. Das Fahrverhalten bei Nässe ist auch bei Winterreifen häufig der Grund für schlechte Wertungen.

••• Von Dino Silvestre

WIEN. 35 Reifenmodelle aus allen Preissegmenten sind zum aktuellen Winterreifentest des ÖAMTC und seiner Partner angetreten: 16 Mal war die Dimension 165/70 R14 T vertreten, 19 Mal die Dimension 205/55 R16 H. Der Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass es diesmal ein breites Mittelfeld mit dem Urteil „empfehlenswert” gibt: 25 Reifen, davon neun in der kleineren und 16 in der größeren Dimension.

Dem stehen einerseits fünf „sehr empfehlenswerte” gegenüber – und am anderen Ende der Test-Skala ein „bedingt empfehlenswerter” Reifen sowie vier Modelle, die mit „nicht empfehlenswert” beurteilt werden mussten.

Komplexe Reifen-Eigenschaften

ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel sieht das Ergebnis durch mehreren Faktoren verursacht: „Es ist von Modell zu Modell etwas unterschiedlich – jedoch sind schwache Eigenschaften auf nasser Straße bei vielen Reifen der Grund für eine Abwertung.”

Speziell die Produkte, die mit „bedingt” bzw. „nicht empfehlenswert” beurteilt wurden, zeigen bei diesem Fahrbahnzustand deutliche Schwächen. Und Nässe, so Eppel, sei „im Winter der häufigste Fahrbahnzustand”.
Einige der „empfehlenswerten” Modelle sind hingegen bei Nässe gut, wurden aber wegen Schwächen bei Schnee, Eis oder trockener Fahrbahn abgewertet.
Auch eine Kombination aus all diesen Faktoren ist beim aktuellen ÖAMTC-Test immer wieder vorgekommen.
„Daran kann man gut erkennen, wie komplex die Reifeneigenschaften ineinandergreifen. Dreht man an einer ‚Schraube', können die Folgen ganz woanders merkbar werden”, so Eppel.

Goodyear, Michelin & Dunlop

Bei den 14-Zöllern waren 16 Reifen am Start. Drei Premium-Hersteller konnten am meisten überzeugen und wurden mit „sehr empfehlenswert” beurteilt: Der Goodyear ­UltraGrip 9 war auf nasser Fahrbahn der Beste, der Michelin Alpin A4 konnte beim Verschleiß überzeugen, und der Dunlop Winter Response 2 wies den niedrigsten Kraftstoffverbrauch auf.

„Abgesehen davon, sind alle drei Modelle sehr ausgewogen und leisteten sich beim ÖAMTC-Test in keinem Kriterium Schwächen”, hält Eppel fest.
Ganz anders die vier Reifen, die in der Gesamtwertung hinter dem Mittelfeld gelandet sind.
Mit „bedingt empfehlenswert” schnitt der Matador MP54 Sibir Snow ab, der bei Nässe deutlich schwächelt.
„Noch auffälliger allerdings sind jedoch die Schwächen auf nasser Fahrbahn bei Aeolus Snowace AW02, Linglong Green-Max Winter HP und Mentor M200. Alle drei Modelle wurden daher mit ‚nicht empfehlenswert' beurteilt”, fasst der ÖAMTC-Experte zusammen.
Laut Anbieter wurde die Produktion des Mentor M200 mittlerweile eingestellt. Goodyear, Michelin und Dunlop haben die Nase vorn.

Continental mit Bestnoten

Auch bei den breiteren Winterreifen ergibt sich ein ähnliches Bild. Von 19 getesteten Produkten wiesen nur zwei Modelle, der Continental ContiWinterContact TS 850 und der Yokohama W.drive V905, so ausgewogene Eigenschaften auf, dass sie mit „sehr empfehlenswert” beurteilt werden konnten.

„Vor allem der Continental konnte zudem mit Bestnoten auf nasser Fahrbahn, bei Schnee und im Verschleiß glänzen”, so Eppel. Ansonsten ist auch bei den 16-Zöllern die Schwäche bei Nässe ein häufiger Grund für die Abwertung.
Der Avon Ice Touring ST musste aufgrund schwacher Nassgriff­eigenschaften sogar mit „nicht empfehlenswert” beurtelt werden; laut Anbieter ist jetzt bereits das Nachfolgemodell erhältlich.

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