WIEN. Der heimische Investmentmarkt performt auch im zweiten Quartal 2023 mit einem Volumen von rund 735 Mio. € (–44% YoY) rückläufig. Die Gründe dafür sind u.a. die schwache Wirtschaftsentwicklung sowie weitere Zinsanhebungen. 88% des Transaktionsvolumens wurden im ersten Halbjahr 2023 von heimischen Investoren umgesetzt, wobei mit 56% ein überdurchschnittlich hoher Anteil auf Privatinvestoren entfällt.
„Die Transaktionsvolumina sind im Q2 zwar immer noch niedrig, allerdings beobachten wir, dass besonders eigenkapitalstarke Private aufgrund der attraktivsten Renditen seit Jahren aktiv geworden sind, und der Run auf handverlesene Top-Liegenschaften bereits begonnen hat”, berichtet Markus Arnold, Eigentümer und CEO von Arnold Immobilien.
Spitzenrenditen im Plus
Dies wird in den Zahlen insoweit nachvollziehbar, dass die Prime Yields im Vergleich zum Vorjahr über alle Assetklassen hinweg gestiegen sind. Die Spitzenrenditen von Bürogebäuden und Logistikimmobilien etwa legten mit +115 Basispunkten (YoY) auf 4,25% bzw. 4,75% besonders stark zu. Aber auch Geschäftshäuser und Neubau-Wohnimmobilien verzeichnen Zuwächse im Ausmaß von 100 Basispunkten auf 4,30% bzw. 3,90%.
„Die großen europäischen Märkte entwickelten sich im zweiten Quartal 2023 mit einem Rückgang von 54 Prozent YoY noch deutlich verhaltener als der österreichische”, analysiert Martin Ofner, Leiter Marktanalyse bei Arnold Immobilien.
Arnold Immobilien erwartet, dass die Renditen abhängig von der weiteren Entwicklung des EZB-Leitzinses bis zum Jahresende ihren Höchststand erreichen werden. „Wir erwarten bis zum Jahresende eine höhere Aktivität auf den Investmentmärkten, die sich aufgrund der aktuell deutlich längeren Verkaufsprozesse vollumfänglich erst im Transaktionsvolumen des Jahres 2024 niederschlagen wird”, ergänzt Arnold. Das Investoreninteresse sei jedenfalls signifikant gestiegen. (hk)