WIEN. Ein heiß diskutiertes (Polit-)Thema: Die Maklerprovision soll sich ändern und die Mieter entlastet werden.
Die Immobilienbranche steht dieser Debatte kritisch gegenüber und weiß, dass dies nicht unbedingt einen Nutzen für den Mieter bringen wird. Denn mit der Einführung des Bestellerprinzips bestehe die Gefahr einer einseitigen Interessenvertretung. Die aktuelle Gesetzeslage im Falle einer Doppelmaklertätigkeit sieht vor, dass der Makler die Interessen beider Seiten schützt und sich an maßgebliche Hinweispflichten halten muss. „Bei Inkrafttreten dieser Änderung würde der Makler hingegen nur noch im Sinne des Auftraggebers arbeiten – sprich des Vermieters”, erklärt FindMyHome.at-Gründer und Geschäftsführer Bernd Gabel-Hlawa. „Zudem gäbe es einen Transparenzverlust des Immobilienangebots. Der Immobilienmarkt würde zu erheblichen Teilen wieder zu einem ‚Wer kennt wen?' und ‚Wer zahlt mehr?'-Markt werden, wie man es zum Beispiel bereits in Berlin beobachten kann.”
Die „Kleinen” zahlen drauf
Außerdem befürchtet die Branche, dass zunehmend KMU vom Markt verschwinden, wie es sich ebenfalls bereits in Deutschland gezeigt hat.
Last but not least würden wohl viele auf einen Makler verzichten.
Ein Großteil der Vermieter unterschätze auch den Zeitaufwand im Falle einer privaten Vermietung: Es bedarf in den meisten Fällen vieler Besichtigungstermine und Gespräche vor Ort, um eine erfolgreiche Vermietung durchzuführen, ganz zu schweigen von den rechtlichen und haftungsthematischen Aspekten. (pj)