Offene Immobilienfonds heimischer KAGs boomen
FINANCENET REAL:ESTATE 06.03.2015

Offene Immobilienfonds heimischer KAGs boomen

Erste Immobilien KAG Fonds der Ersten hat im Februar Milliarden-Euro-Grenze beim veranlagten Volumen geknackt

Fokus auf Wien, Linz, Graz, Hamburg; 2015 werden 600 neue Objekte in den Fonds übernommen.

Wien. Nicht nur die Vorliebe für sichere Anlageformen hat den Offenen österreichischen Immobilienfonds 2014 hohe Mittelzuflüsse beschert. „Verglichen mit dem Sparbuch, ist ein Ertrag von 2,5 bis 3 Prozent in einem derart konservativen Mantel, wie ihn ein offener Immobilienfonds bietet, konkurrenzlos”, sagt Franz Gschiegl, Geschäftsführer der Erste Immobilien KAG.

Der Trend hält an

Durch Nettomittelzuflüsse im Ausmaß von 574 Mio. Euro stieg das in diese Fonds veranlagte Volumen 2014 um 15% auf 4,7 Mrd. Euro. Seit Ausbruch der Finanzkrise haben sich die bei den Offenen österreichischen Immobilienfonds veranlagten Gelder beinahe verdreifacht. Der Trend hält an: heuer (Jänner-Zahlen) hält man schon bei mehr als 4,8 Mrd. Euro. Die Zuflüsse in den Immobilienfonds der Erste – er ist hinter dem Bank Austria Real Invest mit einem Marktanteil von 20,49% die Nr. 2 – haben ihn Ende Februar die Milliarden-Euro-Grenze knacken lassen. Seit seiner Auflegung im Mai 2008 erzielte der Fonds eine Performance von rund 23,8%.

Nachfrage ist gesichert

In die Hände spielt den Immobilienfonds auch die weiterhin starke Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungszentren. „2014 ist Wien so schnell gewachsen, wie noch nie in der Zweiten Republik: um 33.000 Einwohner”, betont Ko-Geschäftsführer Peter Karl. Hält diese Tendenz an, brauche es bei einer durchschnittlichen Belegung von zwei Personen je Wohnung 16.500 Einheiten im Jahr, 2014 seien aber nur rund 8.000 Neuwohnungen in Wien fertiggstellt worden. Karl: „Die Nachfrage ist also gesichert.”Der Zinshausbereich sei für einen Investor wie die Erste Immobilien KAG „nicht bespielbar”, deshalb fokussiere man bereits seit Jahren auf das Neubausegment mit – für Mitbewerber – offenbar häufig zu langen Fristigkeiten. „Uns geht es darum, Wohnungen zu produzieren, die energieeffizient sind und den Anforderungen des Marktes entsprechen, z.B. auch was die Objektgröße betrifft”, so Karl. Die niedrigeren Instandhaltungskosten der neuen Gebäude ermöglichten eine höhere Nettorendite. Und mit dieser Strategie stelle man eine Ankaufspipeline zu marktadäquaten Preisen sicher, wobei man sich ausschließlich im frei finanzierten Bereich bewege. 2015 werde das Jahr der Fertistellungen und Neuprojekte, heißt es weiters. „2015 werden wir rund 600 Wohnungen in Wien, Graz, Linz und Hamburg fertigstellen. Weitere 900 befinden sich in der Projektphase mit Fertigstellungstermin 2016/17”, führt Karl aus.

Jahre der Fertigstellungen

Dieser Tage werden von den Generalunternehmern 13 Wohnimmobilien in der Wiener seestadt übernommen, ab 1. April ziehen die Menschen dort ein. Im 1. Quartal 2016 werden 83 Wohneinheiten in Linz fertig – Linz entwickle sich zu einem wichtigen Portfolio-Baustein. Ebenfalls 2016 dürften sich 111 Wohneinheiten in Graz ausgehen, und das Jahr darauf kommt wieder Wien zum Zuge mit einem Wohnprojekt Monte Laa (440 Einheiten). Die deutsche Stadt Hamburg betrachtet Karl als attraktiven Zweitstandort, der mithelfe, den „Überdruck in Wien” abzubauen. „Hamburg ist gut mit Wien bezüglich Kaufkraft und der geringen Volatilität vergleichbar.” (lk)

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