••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Für die Porr hat sich das Bestbieterprinzip beim Brenner Basistunnel bewährt: Gemeinsam mit ihrer im vergangenen Jahr erworbenen Tochter G. Hinteregger & Söhne und Joint Venture-Partnern aus Italien hat sich der börsenotierte Konzern das größte Tunnelbauprojekt in der Geschichte Österreichs gesichert: das Baulos H51 Pfons-Brenner mit einer Länge von rund 18 km.
Unter der Leitung von Porr/Hinteregger werden die Arbeiten bereits im Frühsommer starten, die Fertigstellung ist für das Jahr 2024 geplant. Das Auftragsvolumen beträgt dabei rund eine Mrd. €.
Geologie als Herausforderung
„Mit dem Bau des größten Tunnelprojekts in Österreich beauftragt worden zu sein, sehen wir als Wertschätzung unserer Expertise”, sagt CEO Karl-Heinz Strauss. „Der Projektumfang, die wechselhaften geologischen Gegebenheiten und die beschränkten Platzverhältnisse der Baustelleneinrichtung stellen besondere Herausforderungen dar.”
Bei anspruchsvollen Großprojekten wie beim Bau der U-Bahnlinie „Green Line” in Doha habe man bewiesen, dass man auch sehr komplexe Aufgaben in der versprochenen Zeit und Qualität – und im Budget – meistern könne, meint Strauss. „Das kam uns nun bei der Vergabe des Brenner Basistunnels sicherlich zugute.”
Der Auftrag im Detail
Der Bauabschnitt H51 umfasst die Errichtung von zwei Haupttunnelröhren zwischen Pfons und Brenner, rund neun Kilometer Erkundungsstollen sowie die Nothalte- und Überleitstelle bei St. Jodok.
Die beiden eingleisigen Haupttunnelröhren werden hauptsächlich mit Tunnelbohrmaschinen mit einem Ausbruchsdurchmesser von 10,37 m aufgefahren – damit lässt sich eine Strecke von bis zu 30 m pro Tag und Tunnelbohrmaschine vortreiben.
Der Ausbruch des geplanten Erkundungsstollens erfolgt durch Sprengvortrieb mit Spritzbetonsicherung. Die komplette Versorgung findet über einen einzigen Zugangsstollen statt.
Der Porr-Konzern hat mittlerweile mehr als 600 km Tunnel gegraben, darunter auch mehrere Erkundungs- und Zugangstunnel für den Brenner Basistunnel.