Rohstoffpreise zum Haare raufen
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LeidtragendeHoch- und Industriebau sind laut Habau Group deutlich stärker vom aktuellen Rohstoff- und Materialmarkt betroffen als der klassische Tiefbau.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 10.09.2021

Rohstoffpreise zum Haare raufen

Rasanter Anstieg: Zuwachsraten von teils über 200 ­Prozent bei Rohstoffen. Digitalisierung könnte hilfreich sein.

WIEN. Steigende Rohstoffpreise lassen die Baubranche weiterhin die Luft anhalten. Der rasante Anstieg mit Zuwachsraten von über 200% bei Rohstoffen, wie zum Beispiel Bauholz, sorgt dafür, dass Unternehmen immer mehr in Verzug mit ihren vertraglich festgelegten Leistungen geraten und sich die Haare raufen. Wie es dazu kam? Eine grausliche Mischung aus unterbrochenen Lieferketten und Engpässen bei stark nachgefragten Rohstoffen.

Das Domino-Day-Prinzip

Mit steigenden Erdölpreisen, die als Energieträger für die Produktion von Baumaterialien essenziell sind, stiegen die der Eisen- und Stahlbranche im doppelstelligen Prozentbereich an. „Ebenfalls betroffen von diesem Anstieg sind die Zement- und Kalkwerke, welche eine Erhöhung vor allem bei den Bindemitteln und der CO2-Steuer sowie eine Verdoppelung der Strompreise spüren”, so Georg Bursik, Geschäftsführer der Baumit GmbH, unter anderem verantwortlich für das Zement- und Kalkwerk Wopfing. Das Verfügbarkeitsproblem der Rohstoffe sollte laut Bursik in den nächsten Monaten besser werden, „jedoch sehen wir im nächsten Jahr keinen Rückgang der Rohstoffpreise”.

Unterschiedlich betroffen

Auch bei der Habau Group ist die angespannte Situation am Rohstoff- und Materialmarkt spürbar. „Wie stark das der Fall ist, hängt sehr von der jeweiligen Projektphase – also Akquisition, Rohbau oder Ausbau – und den eingesetzten Materialien ab. Außerdem lässt sich feststellen, dass der Hoch- und Industriebau deutlich stärker betroffen ist als der klassische Tiefbau”, so Hubert Wetschnig, Geschäftsführer der Habau Group.

Eine Digitalisierung in Bau- und Immobilienprojekten könne für die nötige Kosten- und Zeitersparnis sorgen und für die aktuelle Situation sicher eine Lösung sein, meinen Bursik und Wetschnig, „etwa wenn lagerhaltende Produkte direkt aus dem Warenwirtschaftsprogramm bestellbar sind und nicht mehr per Mail oder Fax”. (hk)

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