WIENER NEUSTADT. Fertighäuser erfreuen sich stabiler Beliebtheit (33% Anteil bei Ein- und Mehrfamilienhäusern) und haben sich seit ihren Anfängen stark weiterentwickelt. „Der Großteil baut heute schon variabel”, erklärt Josef Gruber, Präsident des Europäischen Fertigbauverbandes. Früher war man in der Grundrissgestaltung eher unflexibel, heute ist die Technologie viel ausgereifter, die IT-vernetzten Produktionsanlagen sind modernst ausgestattet, bis hin dazu, dass man – so wie bei Vario-Bau, wo sich die Variabilität ja schon im Namen widerspiegelt – fast nur mehr Unikate baut.
Nach tatsächlichem Aufwand
Bei Vario-Haus gebe es zwar auch Kataloge, aber „geplant wird mit dem Interessenten, dem Architekten, dem Verkäufer, dem Bauberater gemeinsam; auf dieser Basis wird ein Fixpreisangebot erstellt”, schildert der Geschäftsführer der Vario-Bau Fertighaus GesmbH. Es gebe keine Änderungszuschläge, die Kalkulation erfolge nach dem ermittelten Grundriss, nicht nach Quadratmetern, ergibt sich eine Tür oder ein Fenster weniger, werde dies auch nicht bezahlt. Preislich sind Fertighäuser mit Ziegelhäusern vergleichbar. Der große Vorteil ist der Zeitfaktor und die unkomplizierte Fertigstellung. In der Branche herrsche der Trend zum „belagsfertigen Haus” vor.
Sogar Plusenergie möglich
Vario-Haus baut ausschließlich Niedrigstenergie-Häuser oder im Passivhaus-Standard. „Aber auch Plusenergiehäuser sind möglich”, so Gruber – dafür bräuchte es freilich zusätzliche Maßnahmen. Fertighäuser werden kraftschlüssig verankert, sodass eine hohe Sturmsicherheit gegeben ist, räumt Gruber mit einem weiteren Vorurteil auf. Auch die früher oft bemängelte Hellhörigkeit sei heute kein Thema mehr. Die Brennbarkeit hänge in erster Linie von der Inneneinrichtung ab, das verwendete Holz sei ein „kalkulierbarer Brennstoff” mit langer statischer Tragfähigkeit, ein Stahlträger dagegen gebe oft ab einem bestimmten Hitzegrad plötzlich nach. Und so ähnle der Wiederverkaufswert moderner Fertighäuser jenem von Ziegelhäusern. (lk)