WIEN. Die geplante EU-Kunststoffrichtlinie („Single Use Plastics Directive”) passt dem Verband der Getränkehersteller Österreichs gar nicht. Darin enthalten ist nämlich eine erweiterte Herstellerverantwortung für Einwegkunststoffflaschen – Plastik-Schraubverschlüsse sollen künftig an den Flaschen fixiert sein.
Eine Studie der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (siehe Seite 54) legt nun nahe, dass diese Anbindungsvorrichtung den Kunststoffverbrauch um bis zu 200.000 t pro Jahr erhöhen wird.
Problem verschlimmert
Der Getränkeverband dazu: „Wir wollen den Einsatz von Plastik für Verpackungen deutlich reduzieren. Daher setzen wir seitens der österreichischen Getränkehersteller schon lange auf leichte Gebinde sowie modernstes PET-Recycling, das es erlaubt, aus gebrauchten Flaschen wieder neue zu machen. Die EU-Richtlinie würde zwischen 50.000 und 200.000 Tonnen zusätzliches Plastik bringen und die Gebinde wieder schwerer machen.”
Handelsseitig ist etwa Billa Vorstand Robert Nagele realistisch: „Wir unternehmen alles, um Plastik in der Filiale zu reduzieren. Bei den Getränken ist PET aber so praktisch, dass der Konsument darauf nicht verzichten will.” (red)