WIEN/BRÜSSEL. Es ist ein mittlerweile vertrautes Bild in den Supermärkten: Chicken, Bacon und Co. mit dem Logo „vegetarisch“ oder „vegan“. Im September soll ein Änderungsvorschlag im EU-Parlament diskutiert werden, der insgesamt 29 Bezeichnungen wie „Veggie Chicken Burger“ bzw. „Beef“ und „Rib“ verbieten soll.
Bereits im Juni hatten 18 Mitgliedstaaten diese von Tschechien ausgehende Initiative befürwortet. In Österreich ist man uneins. „Wir wollen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten auf den ersten Blick unterscheiden können zwischen tierischen Lebensmitteln und hochverarbeiteten Industrielebensmitteln“, so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) im Juni.
„Noch nie vorgekommen“
Diese Sorge teilt man andernorts nicht. Felix Hnat von der Veganen Gesellschaft Österreich ließ per Aussendung prompt wissen: „Geschmacksrichtung und Form von klar als pflanzlich erkennbaren Speisen geben wichtige Orientierung für Neugierige. Warum sollen jetzt 29 Wörter verboten werden, wenn in Österreich seit 15 Jahren kein Fall einer Verwechslung aufgetreten ist? Ein klarer Fall von Klientelpolitik und Lobbyismus.“
Wenig abgewinnen kann dieser Initiative auch einer der Koalitionspartner der Volkspartei, die SPÖ. Der EU-Abgeordnete Günther Sidl erklärte im Sommer auf Anfrage der APA: „Diese Herumbastelei an klar gekennzeichneten vegetarischen oder veganen Produktbezeichnungen kann sich die EU-Kommission sparen.“
Hnat wiederum blickt ohne große Befürchtungen auf die Diskussion und mögliche Änderungen. Er meint süffisant: „Die Debatte im EU-Parlament wird zeigen, wer die Bürger für unmündig hält.“ (gs)
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