BERLIN. Die deutschen Einzelhändler haben ihre Erlöse im Februar überraschend stark gesteigert. Ihr Umsatz wuchs um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Auch inflationsbereinigt (real) gab es ein Plus von 0,8 Prozent. Befragte Ökonomen hatten hier lediglich mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet. Verglichen mit Februar 2024 zogen die Umsätze um 4,9 Prozent an. Hinzu kommt: Der Zuwachs im Jänner wurde von bisher 0,2 auf 0,7 Prozent nach oben korrigiert.
Insgesamt aber schlechte Konsumlaune
Mit einem Konsumrausch rechnen Ökonomen allerdings nicht. "Die schlechte Laune der Verbraucher ist ein Makel für die weitere Ausgabenfreude", sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. "Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz nehmen als Konsumbremse derzeit zu."
Zuwächse verzeichnete der Handel mit Lebensmitteln: Hier legte der Umsatz im Februar real um 0,8 Prozent zum Vormonat zu. Bei Nicht-Lebensmitteln gab es dagegen ein unterdurchschnittliches Plus von 0,6 Prozent. Im Internet- und Versandhandel wurde ein Anstieg von 1,0 Prozent gemeldet.
Pessimismus im Einzelhandel
Im Einzelhandel ist der Pessimismus trotz des robusten Jahresauftakts zuletzt nur langsam geschwunden. Das Barometer für das Geschäftsklima verbesserte sich im März auf minus 22,6 Punkte, nach minus 23,8 Punkten im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner Unternehmensumfrage herausfand. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate hellten sich dabei leicht auf, bleiben aber überwiegend pessimistisch. Ihre aktuelle Lage bewerteten die Händler weitgehend unverändert.
"Für 2025 wird ein nur geringes Wachstum bei den preisbereinigten Konsumausgaben der Verbraucherinnen und Verbraucher erwartet", sagte Ifo-Experte Patrick Höppner. "Das Umfeld ist daher nach wie vor für viele Einzelhändler herausfordernd, trotz des leicht besseren Geschäftsklimas seit Jahresbeginn." Der deutsche Branchenverband HDE rechnet für heuer mit einem Umsatzplus von 2 Prozent auf 677 Milliarden Euro. Bereinigt um steigende Preise soll ein reales Wachstum von 0,5 Prozent herauskommen.

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