Diskonter als Pandemieverlierer, Spar bleibt Marktführer
© Hofer
RETAIL Redaktion 30.08.2021

Diskonter als Pandemieverlierer, Spar bleibt Marktführer

Marktforscher Nielsen: Diskonter Hofer und Lidl zum Halbjahr gemeinsam nur noch bei 23,5 Prozent Marktanteil; Spar bleibt mit 35,6 Prozent Marktführer; Rewe mit 34,1 Prozent Nummer zwei.

WIEN. Im ersten Halbjahr 2021 konnte der Lebensmittelhändler Spar (Spar, Eurospar, Interspar) seine Marktführerschaft weiter ausbauen, das berichtete das Wirtschaftsmagazin trend am Donnerstag, 26. August 2021, vorab und berief sich dabei auf Daten des Marktforschers Nielsen. Die Diskonter waren demnach die großen Verlierer der Pandemie, auch aufgrund der Kundenbeschränkungen je Quadratmeter. Der deutsche Handelskonzern Rewe (Adeg, Billa, Bipa, Merkur und Penny) blieb Marktzweiter.

Von Jänner bis Juni 2021 hat Spar seinen Marktanteil um einen Prozentpunkt auf 35,6% aufgestockt, Rewe schaffte es mit 34,1% erneut auf den zweiten Platz. Die Diskonter Hofer und Lidl, die in den Nielsen-Zahlen traditionell gemeinsam ausgewiesen werden, waren die großen Verlierer der Pandemie: Sie haben erneut Terrain verloren und kommen nur noch auf einen Anteil von 23,5%.

Im Vorkrisenjahr 2019 lag die Marktmacht der Diskonter noch bei 26%, doch die coronabedingten Kundenbeschränkungen je Quadratmeter machten Hofer und Lidl mit ihren kleineren aber normalerweise hochfrequentierten Filialen offenbar mehr zu schaffen als ihren Mitbewerbern, wie der trend berichtete.

"In Österreich ist es den Vollsortimentern und ganz besonders Spar gelungen, tolle Preise und große Vielfalt unter ein Dach zu bringen. Eine zusätzliche Fahrt zum Diskonter braucht es daher nicht", erklärte Spar-Chef Fritz Poppmeier laut trend. Spar wartete auch zu Lockdownzeiten mit Rabattaktionen, Billigwerbung und Non-Food-Sortiment auf und festigte damit seine Position als "One-Stop-Shop", hieß es im trend.

Der Hauptkonkurrent Rewe war indes damit beschäftigt, seine Konzernstruktur umzubauen, aus Merkur wurde Billa Plus. Nun versucht man, laut trend, verlorenen Boden wieder gutzumachen, etwa mit einer neuen "Is' heimisch"-Kennzeichnung für regionale Produkte. Auch Rewe setzt auf Rabatte: "Es gab in der Billa-Geschichte noch nie so eine große Preissenkung wie in diesem Jahr", erklärte Rewe-International-Vorstand Marcel Haraszti am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Diese Strategie hatte immerhin ein Plus beim Marktanteil von 0,8 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahresende 2020 zur Folge, in einem hochkompetitiven Markt "mehr als nur ein Achtungserfolg", zitierte der trend Branchenkenner. (red)

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