eCommerce: Konzentration in den Top 250
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Rainer Will Geschäftsführer Handelsverband
RETAIL Redaktion 28.11.2016

eCommerce: Konzentration in den Top 250

Handelsverband, EHI und Statista erfassten den eCommerce-Markt in Österreich und der Schweiz.

WIEN. Der eCommerce-Markt legt sowohl in Österreich als auch der Schweiz zu, wobei das Wachstum im österreichischen Markt konstant hoch ist, während in der Schweiz vornehmlich die großen Händler am stärksten zulegen konnten. Zum sechsten Mal untersuchen Statista und EHI die eCommerce-Märkte Österreich und Schweiz: Der Umsatz der Top-250-Onlineshops in Österreich liegt bei 2,3 Mrd. €, das entspricht einem Wachstum von rund 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die größten 250-Onlineshops der Schweiz haben einen Umsatz von 5,6 Mrd. € erwirtschaftet, im Vorjahr waren es noch 4,9 Mrd. €. Die Marktkonzentration ist weiter gestiegen: In beiden Ländern macht die Spitze der ersten 10 in etwa so viel Umsatz wie der Rest des Rankings. Die zehn umsatzstärksten Händler in Österreich erwirtschaften zusammen 1,1 Mrd. €, was 49,1% des Gesamtumsatzes entspricht. In der Schweiz ist dieses Verhältnis ähnlich; hier generieren die Top-10-Shops mit 2,4 Mrd. € rund 44 Prozent des Gesamtumsatzes.

„2,3 Mrd. Euro Umsatz und neun Prozent Zuwachs sind beachtliche Zahlen für die Top-250. Die besten zehn erzielen 50 Prozent davon. Amazon allein sichert sich wiederum mehr als die Hälfte der Top-10-Umsätze und spielt damit in einer anderen Liga. Die Studie zeigt, dass sich Österreichs Top-Online-Händler in einem hart umkämpften Wettbewerbsfeld befinden, das von großen internationalen Playern dominiert wird. Bemerkenswert ist die zahlenmäßige Dominanz der Multichannel-Händler unter den Top-250. Der Konsument will mehr denn je kanalübergreifend einkaufen und bestmöglich serviciert werden. Wir sehen auch eine enorme Dynamik im Markt; das zeigt sich auch daran, dass die Shops bis Platz 200 im Durchschnitt ähnlich schnell wie die Top-Anbieter wachsen. Dass mit 44 neuen Online-Shops wieder frische innovative Kräfte ins Spitzenfeld vorstoßen konnten, unterstreicht dies“, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, zu den Ergebnissen der Studie.

Auch hinter der Spitze gibt es Dynamik: In Österreich wachsen die Shops bis Platz 200 im Durchschnitt ähnlich schnell wie die Top-Anbieter. Außerdem gab es 44 neue Onlineshops im Ranking, die in die Top 100 vordringen konnten. Der Schweizer eCommerce zeigt sich hier mit einer höheren Einstiegshürde, das Wachstum konzentriert sich hier stärker auf die Spitze. Die 31 Newcomer sind vor allem auf den hinteren Plätzen der Rangliste eingestiegen.

Die Analyse der Mehrkanal-Aktivitäten zeigt erneut die zahlenmäßige Dominanz der Multichannel-Händler in beiden Ländern. In Österreich setzen 109 der 250 untersuchten Onlineshops auf Multichannel, in der Schweiz sind es 98 Anbieter. Eine Verknüpfung der Kanäle im Sinne des Cross- oder Omnichannel bieten im österreichischen Ranking 65 Shops an, in der Schweiz findet man dies bei 60 Händlern. Mobile Websites oder Apps sind in diesem Jahr zum Pflichtprogramm geworden – 82,8% der Anbieter in Österreich und 78,8% in der Schweiz haben ihren Onlineshop für mobile Endgeräte angepasst. Damit ist Mobile noch vor stationären Ladengeschäften im Inland in beiden Ländern der am stärksten angebotene zusätzliche Vertriebskanal. (red)

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