Erster Einkaufssamstag: Warten auf Kunden im Schneegestöber
© APA/dpa/Frank Rumpenhorst
RETAIL Redaktion 05.12.2023

Erster Einkaufssamstag: Warten auf Kunden im Schneegestöber

LINZ/RIED/VÖCKLABRUCK. Stell dir vor, das Weihnachtsgeschäft startet aber der Winter bricht ein - unter diesem Motto ist der 1. Einkaufssamstag in Oberösterreich gestanden. Aus Einkaufscentern in Linz, Vöcklabruck und Ried waren bei einem APA-Rundruf Klagen über dürftigen Besucherandrang zu hören. Lediglich in Steyr zeigte man sich guter Dinge, wo der Samstag einigermaßen normal verlief. An allen anderen Orten waren die Erwartungen an den sonst ebenfalls einkaufsfreudigen 8. Dezember umso größer.
Die Folgen der von der Gewerkschaft der Privatangestellten angekündigten Streiks - laut ORF Oberösterreich war in zwei Modegeschäften im Zentralraum und in einem Rieder Supermarkt am Vormittag die Arbeit nieder gelegt worden - waren damit weniger gravierend als angenommen ausgefallen. Der sogenannte Black Friday als Start in die Weihnachtseinkaufssaison hatte an allen befragten Standorten noch einen sehr guten Beginn erkennen lassen, wie es gegenüber der APA hieß. Generell würde daher der 1. Einkaufssamstag schon etwas an Bedeutung verloren haben. Mit einem Kundeneinbruch wie heute wäre im Vorfeld nicht zu rechnen gewesen. Man trug die Umwelteinflüsse mit Fassung.

"Gestern war eine sehr gute Frequenz, heute sind wegen des Schneechaos keine Leute in der Stadt", meinte Julia Kretz von der Linzer Passage. Laut den Pächtern hätten heute die Menschen sehr zielgerichtet gekauft, Gustierer waren fast keine unterwegs. Der eindeutige Trend, den alle befragten Kaufleute bestätigten, lag im Bereich Winterkleidung. Nach einem außergewöhnlich warmen Herbst dürfte nun den Kunden die kalten Temperaturen ans Einkaufen warmer Textilien erinnert haben. Die von der Gewerkschaft angekündigten Streiks im Einzelhandel betrafen zwar ein großes Modegeschäft für etwa eine Stunde. Aufgrund des ohnehin schwachen Kundenstroms fiel die Maßnahme aber weniger gravierend aus, als gedacht.

In der Weberzeile in Ried im Innkreis wurde zwar nicht gestreikt - allerdings verhinderte das Schneechaos einen bereits organisierten Perchtenlauf, bei dem 3.000 Besucher erwartet worden wären, wie Centerleiter Christoph Vormair gegenüber der APA bedauerte. Das eher in einer ländlichen Struktur befindliche Center wäre für viele nur mit dem Auto zu erreichen, viele Ortschaften seien nur sehr schwer passierbar. Daher lag die Frequenz Samstagnachmittag auch nur 60 Prozent unter dem Vorjahr, sagte Vormair. Der Trend des notwendigen Einkaufs war aber deutlich sichtbar: An einem Schuhgeschäft, an dem er vorbeiging, bildeten sich Schlangen von Kunden, die Winterstiefel besorgten.

In Vöcklabruck füllte sich das Einkaufscenter Varena erst zu den Mittagsstunden ein wenig, wie Manager Thomas Krötzl berichtete. Die Lokale waren danach besser besucht, dennoch blieb man weit hinter den Erwartungen. Auch Krötzl betonte im APA-Gespräch, wie gespannt man auf nächsten Freitag mit dem 8. Dezember sei. Die Erwartungen waren hoch, wenn gleich hingewiesen wurde: "Wenn das Wetter mitspielt." Dem Wetter zufolge liege der Trend der Einkaufswilligen im Bereich Sportartikel, besonders Ski würden gesucht.

In Oberösterreichs größter Shopping Mall, der PlusCity in Pasching bei Linz, setzte am späten Freitagnachmittag reges Treiben ein. Die Perchten rasselten lautstark durch das Center und die Kunden schauten - wohl auch angesichts des schon immer stärker werden Schneefalls draußen - vor allem nach Winterschuhen und -Bekleidung. Auch in einem Sportgeschäft herrschte Andrang. Allerdings schoben sich im Gegensatz zum Samstag der Vorwoche, dem letzten Tag der Black Friday Week, keine Menschenmassen durch die Gänge, ein Bummeln und Schaufensterschauen war noch durchaus möglich, so der Eindruck bei einem Rundgang der APA.

Die gute Nachricht des Tages kam diesmal aus dem Einkaufszentrum Hey! in Steyr. "Wir sind gut besucht, auch gestern schon", meinte Leiterin Maria Prims. Der erst seit 2019 eröffnete Shoppingtempel konnte den heutigen Einkaufstag durchaus mit den der Vorjahre vergleichen. Prims führte das unter anderem auf die städtisch zentrale Lage zurück. Die Kunden hätten nicht so weit ins Center. (APA)

 

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL