Handelsverband fordert rasches EU-Verbot territorialer Lieferbeschränkungen
© Katharina Schiffl
Rainer Will, Handelsverband
RETAIL Redaktion 19.08.2025

Handelsverband fordert rasches EU-Verbot territorialer Lieferbeschränkungen

WIEN. Der Handelsverband begrüßt die Ankündigung von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer und BWB-Generaldirektorin Natalie Harsdorf, sich in Brüssel für ein Ende territorialer Lieferbeschränkungen einzusetzen. Auch Finanzminister Markus Marterbauer hat den Sachverhalt öffentlich adressiert – ein klares Signal, dass das Thema nun auf höchster politischer Ebene angekommen ist.

„Territoriale Lieferbeschränkungen der globalen Nahrungsmittelindustrie verteuern verarbeitete Lebensmittel, Drogerie- und Hygieneprodukte künstlich und schaden allen Konsument:innen. Dass nun mehrere Bundesminister gemeinsam mit der Bundeswettbewerbsbehörde klar dagegen auftreten, ist ein wichtiger Schritt in Richtung fairer Wettbewerb“, erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Seit Jahren kämpft der Handelsverband gegen diese Praktiken, mit denen internationale Hersteller verhindern, dass österreichische Händler zu denselben Konditionen einkaufen können wie ihre Kolleg:innen in größeren EU-Staaten. Produzenten beschaffen Zutaten europaweit, Konsument:innen können überall einkaufen – nur dem heimischen Handel werden künstlich Barrieren vorgeschoben. „Der freie Warenverkehr darf nicht an Landesgrenzen enden. Wir brauchen einen echten Binnenmarkt, keine Marktabschottung zugunsten globaler Konzerne“, so Will.

Der Brief des Wirtschaftsministeriums und der BWB an die EU-Kommission sei ein wichtiges Signal für ein baldiges Gesetz. „Gerade in Zeiten hoher Inflation ist jeder Schritt hin zu fairen Preisen ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt ist der Moment, territoriale Lieferbeschränkungen endgültig abzuschaffen“, so Will weiter.

Der Handelsverband betont, dass der Handel nicht Verursacher der Teuerung ist, sondern selbst unter steigenden Kosten leidet. „Der Preis entsteht nicht allein am Regal, sondern großteils in den vorgelagerten Stufen der industriellen Produktion. Wir müssen die Ursachen an der Wurzel anpacken: Energiepreise runter und Lieferbeschränkungen verbieten.“

 

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